Otto Kohli

Der pensionierte königliche Forstmeister Otto Kohli und seine Frau Malvine, geb. Michelly, kauften 1904 ein Haus in Friedrichshagen. Einerseits lockte Berlin, andererseits gab es viel Wald und Wasser in der Nähe und schließlich eine höhere Töchterschule für die drei Mädchen des Ehepaares.

Eine Wohnung im Haus bewohnten sie selbst, eine vermieteten sie und die Souterrain-Wohnung stellten sie Sommergästen zur Verfügung. Als solche beehrten sie häufiger der Arzt Emil Pick und seine Frau Caroline, geb. Römer mit ihren beiden Töchtern Margarete und Magdalene. War der Kontakt über Carolines Schwester Frieda zustande gekommen?

Frieda war gemeinsam mit ihrem Mann, dem Kunstmaler Ernst Weber Anfang der 90er Jahre vor der wilhelminischen Kunstpolitik ins bayrische Voralpenland geflüchtet. Dort trat für Ernst Weber die Malerei jedoch bald in den Hintergrund. Denn er hatte ein ungewöhnliches Hobby. Mit Einführung der amerikanischen Regenbogenforelle wurde es möglich Forellen zu züchten. In enger Zusammenarbeit mit den Lehranstalten in München entwickelte er neue Methoden der Teichwirtschaft. 1904 wurde er dafür vom Königlich Sächsischen Ministerium des Inneren mit einem Preis ausgezeichnet.

Hatte ihn sein Interesse eventuell auch nach Friedrichshagen geführt? Hier wurde 1893 die biologische Versuchs-Station des Fischereivereins gegründet, Vorgänger des heutigen Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Jedenfalls, die Familien Kohli und Weber fanden zusammen. Der zweitälteste Sohn, Max Weber, heiratete 1923 im Friedrichshagener Rathaus die jüngste Tochter Erika Kohli.

Eingereicht von Monika Kleiner im März 2014