... im Friedrichshagener Januar 2007

 

Im alten Rom waren die „Calendae“ oder „Kalendae“ der erste Tag jedes Monats. Der Dichter Horaz bezeichnet sie in seinen „Satiren“ als „tristes“ – also traurige – „Calendae“. Denn das „Calendarium“ ist ein „Verzeichniß der Interessen oder Zinsen, das die Geldwechsler hielten, weil der Zahltag allemal den ersten des Monats fiel“. So weiß es jedenfalls „Immanuel Johann Gerhard Schellers ausführliches und möglichst vollständiges lateinisch-deutsches Lexicon oder Wörterbuch zum Behufe der Erklärung der Alten und Übung in der lateinischen Sprache in drey Bänden“ zu berichten. Die „zweyte ganz umgearbeitete und sehr vermehrte Auflage“ erschien in „Leipzig bey Caspar Fritsch, 1788“.

 

Mein Kalender für das Jahr 2007 ist anderer Art. Er hängt hochformatig vor mir an der Wand und zeigt auf zwölf Monatsbildern alte Postkarten und Photographien vom „Etablissement Müggelschlößchen“. Den Vorgängerbau, die „Müggelbude“, beschreibt schon Theodor Fontane in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“. Das spätere, weit über Friedrichshagen hinaus bekannte und beliebte Ausflugslokal existierte allerdings nur bis zu seiner Zerstörung am Ende des Zweiten Weltkrieges. Das Kalendarium enthält zahlreiche nützliche Hinweise auf Gedenktage wichtiger Friedrichshagener Persönlichkeiten. Vielleicht gibt der 77. Todestag von Julius Hart am 07.07.07 diesem und jenem Anlaß, sich mit diesem Hauptvertreter des „Friedrichshagener Dichterkreises“ zu beschäftigen. Ein Dichter neuerer Zeit, Johannes Bobrowski, hätte am 9. April seinen 90. Geburtstag. Er lebte nach seiner Rückkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft am 24. Dezember 1949 bis zu seinem frühen Tod am 2. September 1965 in Friedrichshagen, wo er seine Kinder aufzog „für eine Zeit ohne Angst“.

 

Das Team des „Friedrichshagener Schirms“ wünscht allen einen „frohen Kalender“ für das Neue Jahr.

 

- AMM -

 

... im Friedrichshagener Februar 2007

„Im Hornung manche schimpf bey tag und nacht geschehen,

In dem man Mummerey und fastnacht thut begehen.“

 

So kann man es auf einem Monatsbild für den Februar nachlesen, das der durch seine zahlreichen Stadtansichten bekannte Kupferstecher und Verleger Matthäus Merian d. Ä. um 1622 geschaffen hat. Der aus Basel stammende Künstler zeigt vor der Kulisse seiner Heimatstadt – allerdings seitenverkehrt – eine Fastnachtsgesellschaft. Ihr voran geht ein jugendlicher Fackelträger. Von rechts führt diagonal in die Bildtiefe eine Straße, an der am Bildrand ein Gasthof mit einigen erleuchteten Fenstern liegt. In seiner Toreinfahrt werden zwei Neuankömmlinge im Schein einer Fackel empfangen. Im Hintergrund erkennt man die steinerne Rheinbrücke und das Baseler Münster mit seinen zwei Türmen.

 

Auch wenn die Fastnachtsbräuche regional und in ihrer historischen Entwicklung verschieden sind, haben sie doch eines gemeinsam: Je weiter die Wiederkehr des Frühlings voranschreitet, umso lebhafter wird der Winter verabschiedet und die Erweckung der Vegetation symbolisch nachvollzogen. Dies zeigt schon der Name „Vasnacht“, der älter und weiter verbreitet als „Fastnacht“ ist und von dem mittelhochdeutschen Wort „vasel“, Zuchttier, und dem althochdeutschen „fasal“, Nachkommenschaft, kommt. So war denn auch diese Festzeit einst bäuerlicher Haupt-Heiratstermin und viele Bräuche sind deutlich auf die Förderung der Vegetation und der Fruchtbarkeit ausgerichtet. Bei den traditionellen Tanzveranstaltungen sollte man möglichst lebhaft tanzen und springen, damit die Ernte des neuen Jahres gut ausfällt. Mancherorts pflegte man die Schellen der Fastnachtsmasken auf die Felder zu tragen und zu schütteln, um das Getreide symbolisch aufzuwecken. Und welche „schimpf und schande“ es mit sich brachte, wenn durch Masken verkleidete Paare in solcher Ekstase zueinander fanden, braucht hier nicht ausgeführt zu werden.

 

Was lag dem Christentum näher, als diese „heidnischen“ Bräuche im Hinblick auf Jesu Auferstehung zum Osterfest, das ja am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond gefeiert wird, für sich nutzbar zu machen? So wird denn die Ausgelassenheit und der „Mummenschanz“ beibehalten, der Termin aber neu und einheitlich auf den Tag vor dem Aschermittwoch gelegt, an dem die vierzigtägige Fastenzeit zur Vorbereitung auf das Osterfest beginnt. Und selbstverständlich wird dies in katholisch geprägten Gegenden intensiver als anderswo vollzogen.

 

In dem ehemals zwar ländlichen, aber protestantisch bzw. reformiert geprägten Friedrichshagen haben sich Fastnachtsbräuche der einen wie der anderen Art nicht entwickelt. Aber vielleicht drängt sich auch hier bei dem einen oder der anderen die Frage nach der Maskenhaftigkeit unseres Daseins auf, stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens neu.

 

- AMM -

... im Friedrichshagener März 2007

Stiefmütterchen in der Baumscheibe vor dem Herrenausstatter Schirmer

Auf der Bölschestraße haben Geschäftsleute wieder damit begonnen, am Fuß der Straßenbäume Stiefmütterchen zu pflanzen. Damit hält unübersehbar der Frühling in Friedrichshagen Einzug. Die Natur erwacht. Es herrscht Aufbruchsstimmung.

 

Nicht so allerdings am Marktplatz. Man erinnere sich: Die Arbeiten des Tiefbauamtes Treptow-Köpenick mussten unbedingt just in dem Augenblick begonnen werden, als engagierte Bürger am zweiten Septemberwochenende des vorigen Jahres ein Stadtfest der besonderen Art inszenieren wollten. Mit einem Wettbewerbsbeitrag, der vom Berliner Senat, der Industrie- und Handelskammer sowie namhaften Sponsoren prämiert worden war. Friedrichshagen war für ein Wochenende „Dichter dran am Bölschestrand“. Trotz der Bauarbeiten, die bis heute nicht wesentlich weiter gediehen sind. Angeblich wusste man nicht, daß das Kleinpflaster auf dem Marktplatz zu großen Teilen in Beton verlegt war. Dabei hatte man genau dies im Jahre 2003 bei der Wiedererrichtung des Denkmals für Friedrich den Großen, unseren Ortsgründer, beobachten können. Nun musste also erst einmal das aufgehobene Pflaster gesiebt und der kontaminierte Boden ausgetauscht werden. Eine Ergänzung mit neuem Pflaster scheiterte offenbar an der Denkmalbehörde wie an der Kostenfrage. Jetzt ist entschieden worden, hierzu vorhandenes Pflaster aus den Beständen des Tiefbauamtes einzusetzen. Aber auch das muss erst noch aufbereitet werden. So geht viel Zeit ins Land. Aufbruchsstimmung?

 

Vielleicht doch. Das Dach der Christophoruskirche wird saniert, übrigens auch mit Unterstützung des Bezirksamtes Treptow-Köpenick und der Denkmalbehörde. Wir Friedrichshagener freuen uns, wenn unser Wahrzeichen mit seiner schönen Schieferdeckung wieder in altem Glanz neu erstrahlt. Allerdings wusste man auch hiervon im Tiefbauamt nichts. Wann also die Neupflasterung der Flächen um die Kirche herum erfolgen wird, kann noch niemand sagen, denn erst einmal werden dort Gerüste stehen. Und nicht nur dort. Denn an der Westseite des Platzes wird nun endlich die Kaufhalle aus DDR-Zeiten abgerissen, um einem Neubau zu weichen. Wie diese Arbeiten mit dem Tiefbauamt koordiniert werden sollen, steht noch in den Sternen. Wie übrigens der interessierte Bürger bisher auch nichts über den Neubau erfährt.

 

Aufbruchsstimmung? Aufbruchsstimmung! Es gibt noch viel zu tun in Friedrichshagen. Mischen wir Bürger uns ein, kann es gelingen. Wir wollen nicht nur Blumen pflanzen und sie gießen. Friedrichshagen kann mehr.

 

P.S. Ein Vorhaben des Bezirksbauamtes ist in der Planung fertig, die Umgestaltung des Hirschgartendreiecks. Bis zum 28. dieses Monats können Einwendungen vorgebracht werden. Die Planungszeichnungen finden Sie hier.

 

-AMM-

 

... im Friedrichshagener April 2007

Dieser Monat steht ganz im Zeichen Johannes Bobrowskis. Der Dichter, Erzähler, Romancier und Herausgeber wurde am 9. April 1917 in Tilsit geboren und lebte seit seiner Rückkehr aus sowjetischer Gefangenschaft am Heiligen Abend 1949 bis zu seinem frühen Tod am 2. September 1965 in Friedrichshagen. Hier liegt er auch in einem Ehrengrab des Landes Berlin auf dem Friedhof in der Aßmannstraße begraben. Seine Eltern waren bereits 1938 von der Memel an die Spree gekommen, als Vater Gustav, ein Eisenbahnbeamter, die Leitung des Wriezener Bahnhofs, des großen Güterbahnhofs in unmittelbarer Nähe des Schlesischen Bahnhofs (heute Ostbahnhof), übernommen hatte.

 

Bereits am 28. März eröffnete Katrin Brandel in ihrem Antiquariat in der Scharnweberstraße 59 eine Johannes Bobrowski gewidmete Ausstellung. Bei dieser Gelegenheit stellte auch Klaus Kühnel in der Reihe der „Friedrichshagener Hefte“ (Nr. 58) seine Neuerscheinung „Der sein Herz nicht auf der Zunge trug. Johannes Bobrowski – Eine biographische Collage“ in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Raum vor.

 

Am 5. April werden um 20.00 Uhr im „MokkaMehr“, Bölschestraße 7, vier junge Autoren als Hommage an Johannes Bobrowski eigene Texte lesen: Kai Grehn, der übrigens hier vor Ort lebt, Johannes Jansen, Kathrin Röggla und Uljana Wolf. Die seit einem Jahr immer am ersten Donnerstag im Monat stattfindende Lesereihe wurde durch die im Jahre 2000 gegründete Johannes-Bobrowski-Gesellschaft initiiert. Sie hat ihren Sitz in der Ahornallee 26, wo die Familie Bobrowski noch heute wohnt. Geschäftsführer ist der Dichtersohn Adam, der auch das original erhaltene Arbeitszimmer mit der wertvollen Bibliothek für die Öffentlichkeit zugänglich hält.

 

Der Vorsitzende der Gesellschaft, Prof. Klaus Völker, zu Lebzeiten Bobrowskis mit diesem gut befreundet und in den neunziger Jahren langjähriger, jetzt emeritierter Professor und Direktor an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin-Schöneweide, hat pünktlich zum Geburtstag in der Reihe „Frankfurter Buntbücher“ des Kleist-Museums Frankfurt (Oder) als Nummer 42 den Titel „Johannes Bobrowski in Friedrichshagen. 1949 – 1965“ vorgelegt. Die sehenswerte Ausstellung hierzu wurde dort am 29. März eröffnet.

 

Am Sonntag, dem 22. April wird um 17.00 Uhr in der evangelischen St. Christophorus-Kirche, wo Johannes Bobrowski einst regelmäßig im Kirchenchor sang, eine Gedenkveranstaltung stattfinden. Mitwirkende sind Pfarrer i. R. Erhardt Hansche, der bereits oben genannte Autor Klaus Kühnel und der Schauspieler Ezard Haußmann, ein Freund Bobrowskis und kongenialer (Vor-) Leser seines Werkes. Letzteres wird er auch noch einmal am 27. April um 19.30 Uhr demonstrieren, wenn er in der Johannes-Bobrowski-Bibliothek in der Lindenstraße Gedichte und Erzählungen des Namensgebers vorträgt. Dort kann man selbstverständlich Bücher von und über Johannes Bobrowski ausleihen und vor dem von Wilfried Fitzenreiter geschaffenen Bronzeporträt in stille Zwiesprache mit dem großen Friedrichshagener Dichter treten.

 

- AMM -

... im Friedrichshagener Mai 2007

Wenn Temperaturen und Säfte steigen... Der Mai ist gekommen, die Bäume aber waren schneller und schlugen, ob sommerlicher Wärme, schon im April kräftig aus. Zumindest die Maiglöckchen halten sich an den Kalender und lassen pünktlich ihre Rispen sprießen. Rundum erfreuen prachtvoll blühende Apfelbäume und Kastanien das Auge. Der betörende Duft des Flieders durchströmt den Ort, das Trapsen und Tirilieren der Nachtigall unterlegt Schlaf und Träume, Elstern- wie Taubenpärchen bauen sich Nester...

 

Im Wonnemonat wird gern geturtelt und viel geheiratet, die Liebe regt und räkelt sich, lebt wieder, ganz neu oder erstmalig auf, die Hormonproduktion steigt, die Gefühle geraten bisweilen völlig durcheinander... Bei höchsten Wallungen sollte nicht zuletzt und beim Liebesakt an eine gute Vorsorge, sprich: zuverlässige Kontrazeption, gedacht werden. So z. B. an „Fromms“, die guten soliden Klassiker unter den Kondomen, die einst von Friedrichshagen aus die Welt eroberten: Denn 1922 errichtete Julius Fromm, der Erfinder der nahtlosen Präservative, im östlichen Abschnitt der Rahnsdorfer Straße die erste Fabrik der Fromms Act – Gummiwerke GmbH. Die Kondome verkauften sich so gut, daß er die Anlage einige Jahre später erweitern mußte und 1929/30 eine zweite Fabrik in der Friedrichshagener Straße in Köpenick bauen ließ. Ein Rest der Fabrik in der Rahnsdorfer Straße erinnert noch heute daran, daß Friedrichshagen die Wiege der „Fromms“ war. Leider ist dieses Denkmal der Industriekultur und der Geschichte moderner Empfängnisverhütung akut vom Abriß bedroht.

Fromms Act Gummiwerke GmbH: Berlin-Friedrichshagen

Wer mehr über die Geschichte und das Schicksal von Julius Fromm und seiner Fabriken erfahren möchte, sollte sich am 9. Mai, 19.30 Uhr, in die ZeitGalerie, Scharnweberstraße 59, begeben. Götz Aly und Michael Sontheimer stellen dort ihr jüngst erschienenes Buch „Fromms - Wie der jüdische Kondomfabrikant Julius F. unter die deutschen Räuber fiel“ vor und berichten höchst interessant von ihren Recherchen.

 

Weitere Highlights des Monats sind u. a. die Jubiläumslesung in der Reihe „Bobrowskis Mühle“ am 3. Mai im „MokkaMehr“, die Synästhesien beschwörende Ausstellung „Geräusche der Stadt“ mit Gemälden und Photographien von Sibylle Meister, die am 5. Mai in der „galerie bild plus“ eröffnet wird, sowie der Dokumentarfilm „Bahn unterm Hammer“, den das Kino Union am 6. und 7. Mai zeigt.

 

Last but not least sei auf das alljährliche „Fest auf der Bölsche“ am 12. und 13. Mai hingewiesen, dessen traditionelle Tombola dieses Mal zugunsten der Sanierung des Daches der Christophoruskirche ausgerichtet ist. Das vollständige Programm ist unter der Rubrik „Veranstaltungen“ einsehbar.

 

Der früh einsetzende und anhaltende Sonnenschein ließ einige Friedrichshagener bereits Mitte April die Badesaison eröffnen. Da ruhten Strand- und Seebad noch im Winterschlaf. Das Strandbad lädt inzwischen zum Schwimmen ein. Auf die noch verschlossenen Tore des Seebades fällt jeden Tag der sehnsuchtsvolle Blick all jener, die sich mit allen Frühlingsgefühlen in die „Fluten“ des Müggelsees stürzen wollen.

 

- sis -

 

... im Friedrichshagener Juni 2007

Konkurrenz belebt das Geschäft, sagt man. In diesem Sinne: Willkommen Maulbeerblatt, Dampfboot und elf62.net! In diesem Monat sollen die ersten Ausgaben erscheinen. Wir sind gespannt auf die Erstausgabe der beiden Magazine, die zeitversetzt auch im Internet zu sehen sein sollen. Das Mediennetzwerk elf62.net sieht mehr wie eine Zusammenfassung von Medienunternehmen aus, weniger wie ein Portal für Friedrichshagen. Das Maulbeerblatt ist auf Friedrichshagen konzentriert und wird sicherlich um die Werbebudgets der Friedrichshagener Unternehmer und Freiberufler buhlen. Das ist Konkurrenz zu "Friedrichshagen konkret", weniger zum Friedrichshagener Schirm. Natürlich freut sich auch der Friedrichshagener Schirm über die Nutzung als Werbeträger. Das steht aber nicht im Vordergrund, weil der Schirm nicht kommerziell orientiert ist. Das Team des Schirms arbeitet ehrenamtlich, die Technik wird von CBXNET kostenfrei gestellt.

 

Hat der Friedrichshagener Schirm einen Vorteil, weil er mit ehrenamtlichen Redakteuren arbeitet? Das kann sich nun zukünftig herausstellen. Zahlt man jemandem Lohn für seine Arbeit, kann man eine Gegenleistung verlangen. Bietet man Ehre für Mitarbeit, reicht das oft nicht, schließlich bleibt die Ehre (zumindest für eine Weile) auch, wenn der Amtsinhaber zunehmend amtsmüde wird. Der Umkehrschluß zu "kost' nix - taugt nix", etwa "kriegt nix - bringt nix" zieht aber in Bezug auf des Team des Schirms nicht. Die Redakteure bilden ein hervorragend zusammenarbeitendes Team, welches den Schirm in einer Weise vorangebracht hat, die von vielen Seiten Anerkennung findet. Der Verdacht, dass die "fast umsonst-Werbeangebote" des Schirms von Werbetreibenden kaum angenommen werden, weils ja nix taugen kann, wenns wenig kostet, liegt zumindest etwas daneben. Ein purer Internetauftritt ohne gedruckte Ausgabe ist halt in der Öffentlichkeit noch nicht richtig angekommen. Eine gedruckte Publikation wird (vielleicht) in jedem Haushalt liegen und von vielen Familienmitgliedern gelesen. Da wird die Werbung viel öfter gesehen als im Schirm. Das ist uns natürlich bewußt. Auch kennen selbst viele Friedrichshagener den Schirm noch nicht, vor allem die älteren Mitbewohner, die dem Internet wenig oder gar nichts abgewinnen können. Das wird sich aber langsam ändern. Die wesentlichen Unterschiede zwischen Online-Magazin und gedruckter Publikation sind die Interaktivität, die Möglichkeit der Kommunikation der Leser mit der Redaktion und untereinander, die ständig aktualisierte Datenbank aller Adressen von Unternehmen und Organisationen und das permanent verfügbare Archiv aller Beiträge.

 

So wird der Friedrichshagener Schirm mit Geduld und dem Engagement der ehrenamtlichen Redakteure langfristig Bestand haben und seinen Platz im Online-Zeitalter behaupten. Wir freuen uns auf Maulbeerblatt, Dampfboot & Co. Wie auch mit "Friedrichshagen konkret" werden wir gemeinsam zum Wohle Friedrichshagens wirken.

 

Hier sehen Sie den Stand der Dinge: www.maulbeerblatt.com, www.dampfboot.com, www.elf62.net.

 

Lutz Treutler

Herausgeber Friedrichshagener Schirm

... im Friedrichshagener Juli 2007


Allerhand gibt es auch über den Juli in Friedrichshagen zu berichten. Viel mehr könnte sich auch im Ortsportal wiederfinden. Die Berichterstattung durch unsere  ehrenamtlichen Redakteure hat aber nachvollziehbare Grenzen. Deshalb nehmen wir sehr gern Beiträge unserer verehrten Leser auf. Ein sehr schönes Beispiel ist die Nachricht vom 10. Juni "Friedrichshagen siegt im Fußball", die uns vom Leser Christoph Molter samt Foto eingereicht wurde.

Hier und heute will ich Ihnen einige Details über die Arbeit am Friedrichshagener Schirm näher bringen. Sind Sie ein regelmäßiger Besucher unseres Ortsportals, fragen Sie sich sicher: "Was hat sich denn in der letzten Zeit verändert?". Die Frage kann beantwortet werden. Gehen Sie bitte auf "Redaktionelles" und dann auf "Seitenübersicht". Dort finden Sie oben die 10 Seiten, die sich zuletzt geändert haben. Der Kurztitel sagt nicht immer aus, zu welcher Rubrik die Anzeige gehört. Gehen Sie mit der Maus über den Titel, sollten Sie ganz unten in Ihrem Browser den ganzen Pfad der Seite und damit die Zugehörigkeit erkennen.

Was hat sich aktuell getan?

Unter "Suche/Links" habe ich selbst den Hinweis auf "Friedrichshagen.de" angepasst: Die Domain verweist jetzt auf "Aktuelles" im Friedrichshagener Schirm". Wer also die Web-Adresse "www.friedrichshagen.de" anklickt, landet im "Schirm". Vielen Dank, Maico Jäniche!

Auf den Seiten "Musik" und "Musikunterricht" fanden lediglich Aufräumarbeiten statt.

Der "Kalender" gehört zu "Historisches". Hier hat die zuständige Redakteurin Katrin Brandel Gedenktage Friedrichshagener Persönlichkeiten im Juli und August auf den neuesten Stand gebracht und ein historisches Foto des Passagierschiffes "Müggelsee" hinzugefügt.

Die Seite "fdd2007", die Vorläuferseite von Friedrichshagen Dichter.dran dieses Jahres, wurde von Frauke Cosma Hoffmann aktualisiert.

"Spielplätze in Friedrichshagen": Das ist der Beginn einer Darstellung der Spielplätze in Friedrichshagen, eine interessante Arbeit unseres Redakteurs für "Soziales", Norbert Hardt. (Er hat übrigens auch begonnen, in der Rubrik "Schulisches" Einrichtungen Friedrichshagener Schulen darzustellen.)  

Unter "Bürgeramt, Bezirksamt" brachte Katrin Hoffmann, Redakteurin für "Öffentliches", die Dienste des Bürgeramtes in Myliusgarten 20 auf den letzten Stand. Dort können Sie nachlesen, was Sie alles direkt hier im Ort erledigen können.

"Für Senioren" gehört zu Soziales. Norbert Hardt hat die Juli-Ausgabe des Herbstblatts im PDF-Format zum "Download" zur Verfügung gestellt.

In der Unterrubrik "Ausstellungen, Feste" von "AKTUELLES" gibt es Hinweise zu zwei Ausstellungen, die von Dr. Sigrid Strachwitz, der Redakeurin von "Künstlerisches" und "Bildende Kunst" eingebracht wurden, nämlich die Ausstellung in der ZeitGalerie: Momente des Lichts - Photographien von Peter Tschauner und eine Ausstellung in der galerie bild plus: Alliteration, Malerei und Objekte von Gina Gass und Gabriele Gollnow.

Natürlich gibt es außer den Seitenveränderungen auch Nachrichten, meist von Klaus Ihlau, unserem Reporter; laufende Verbesserungen in der Adress-Datenbank von "Geschäftliches"-Redakteur Detlef Thulke, die Sporttermine von Dietrich Müller usw. usw.

Einen sonnigen Juli wünscht Ihnen
Lutz Treutler

PS: Durch die Veröffentlichung dieses Textes ist nun der oben genannte Beitrag von Sigrid Strachwitz aus der Liste der 10 veränderten bzw. neuen Seiten "untergegangen", weil er halt an die 11. Stelle rutschte. Klar?

PPS: Im Schirm wird so viel gearbeitet, dass schon am Sonntagabend (8.7.) fast alle der oben erwähnten neuen Einträge nicht mehr in der Liste der neu veränderten bzw. eingefügten Seiten zu sehen sind. Sie wurden von neueren Einträgen "verdrängt".

... im Friedrichshagener August 2007


Tja, noch ist Sommerpause...

 

Wikipedia: Als Sommerpause bezeichnet man den Zeitraum, in dem sonst feste Termine/Handlungen in der in Europa stattfindenden warmen Jahreszeit pausieren.

 

- ltr -

... im Friedrichshagener September 2007

Foto: Sigrid Strachwitz


Die Sommerferien sind zu Ende. Das Leben auf Friedrichshagener Straßen, Höfen und Lokalen will wohl die Ferienstimmung verlängern: Gleich zu Beginn des Monats das Brauereifest, das Wochenende darauf Friedrichshagen Dichter.dran, dann am 29. September das Friedrichshagener Kneipenfest.  

Beim Brauereifest fließt viel Bier. Das hofft das Berliner Bürgerbräu. Das Feuerwerk will ja bezahlt sein. Kein Feuerwerk gibt es bei Friedrichshagen Dichter.dran. Dafür fließt dabei aber auch wirklich alles. Sicher auch ein bisschen Bier. Kneipenfest hört sich nach sehr viel Bier an. Stimmt aber auch nur bedingt. Man kann sich dabei an einer einzigen Cola Light festhalten. Hauptsache man hat sein Ticket besorgt und dann ein Bändchen am Arm. Und dann kann man/frau ohne Zuzahlung 15 Friedrichshagener Kneipen besuchen. Danach wird man/frau aber die ganze Nacht nicht mehr schlafen. Wer kann das schon nach 15 Colas. Es geht aber trotzdem: Es gibt keinen Verzehrzwang. Übrigens heißt dieses Fest offiziell Kneipenmusikfest. Nachzulesen bei www.berlin-tourismus-online.de/kneipenmusikfest-in-fh.html. Es geht nämlich gar nicht um Bier, sondern um Musik.

 

Kommen wir zurück auf das Ende der Sommerferien. Nun beginnt auch für 185 Friedrichshagener Erstklässler am 3. September der Ernst des Lebens.

 

Auf die kleinsten und unerfahrensten Verkehrsteilnehmer bitten wir deshalb, Rücksicht zu nehmen und Vorbild zu sein, zum Beispiel nur bei Grün die Straße zu überqueren. (Nur beim Kinderumzug von Friedrichshagen Dichter.dran dürfen und sollen sie fröhlich und unbeschwert über die Bölsche laufen!)

 

Wie wir vom Schulamt erfuhren, wurden für das Schuljahr 2007/2008 im gesamten Bezirk insgesamt 1639 Schulanfänger aufgenommen. Die Zahl der Erstklässler hat sich damit im Verhältnis zum Vorjahr nicht verändert. Die Berliner Tendenz ist allerdings sinkend. 25 000 Kinder wurden in diesem Jahr in der Hauptstadt eingeschult.

 

Den Friedrichshagener Schülern insgesamt wünschen wir Erfolg beim Lernen, viel Spaß miteinander und einen spannenden Unterricht. Und dass sie alle mitmachen bei Friedrichshagen Dichter.dran. (Übrigens würde sich der Friedrichshagener Schirm freuen, wenn Schüler die Rubrik "Schulisches" mitgestalten würden.)

 

- ltr/hsb -

... im Friedrichshagener Oktober 2007


Der Wetterbericht sagt es voraus: uns erwarten schöne sonnige Tage im Oktober. Verspäteter Altweibersommer? Genießen wir die Wärme der Sonne, deren Strahlen den fein gesponnenen Gazeschleier zwischen den Zweigen der Kiefern und Hagebutten am Mittag durchbrechen. Wir finden jetzt noch Pilze und andere Schätze. Nüsse, Kastanien und Eicheln legen wir in eine Schale zwischen aufgetürmten Äpfeln und Birnen. Das ist der Herbst. Üppig und farbenprächtig. Noch leuchten Blumen aus den Gärten: Astern, Sonnenblumen. Die Kinder freuen sich über das bunte Laub, das beim Gehen raschelt.

 

Gehen wir durch unseren schönen Ort, ziehen wir die Jacken jetzt enger um uns. Die Wintersachen warten aber noch. Wir bewundern die schön dekorierten Blumengeschäfte, kaufen im Obst- und Gemüseladen einige Dolden gelben oder blauen Wein, stehen vor der Boutique und entschließen uns zu einer Anschaffung aus dickerem Gewebe. Wir treten ein ins Cafè und wärmen uns an einer Schokolade oder einem Cappuccino.

 

Was ist los in Friedrichshagen? Die Antwort kommt vom Nebentisch: Wie jedes Jahr im Oktober – das Gitarrenfestival vom 26. bis 28. Oktober, das fünfte schon. Sanfte Klänge im Herbst. Das brauchen wir jetzt.

In der Bobrowski-Bibliothek gibt es am 26. Oktober einen Hörgenuss: Leonie Swann liest aus ihrem Buch „Glennkill“.

Am gleichen Ort ist noch bis zum 12. Oktober eine Ausstellung der beiden Künstlerinnen Christa Jeitner und Christiane Wartenberg zu besichtigen. Zwei Frauen im grafischen Zwiegespräch mit Johannes Bobrowski.

Am 27. Oktober finden Sie das Schauspielerehepaar Gabriele Mewe und Jens-Peter-Dierichs abends in der FASSbar, wenn sie mit Fontane, Bölsche, Wille, Hauptmann und Tucholsky zu einer vergnüglich literarischen Exkursionen in die märkische Landschaft einladen.

Schauen Sie auch ein bisschen weiter. Das Stadttheater Cöpenick wartet mit dem Hauptmann von Cöpenick auf und auch dem Schlossplatztheater in Köpenick wurde vielleicht lange kein Besuch abgestattet.

Hier und in der Umgebung ist schon was los. Lesen Sie unseren Veranstaltungskalender, finden Sie garantiert Anregungen. Herbstzeit bedeutet nicht, dass wir mit der Natur schlafen gehen. Nein, der Herbst lädt ein, besonders aktiv zu sein.

 

- hsb -

… im Friedrichshagener November 2007

Foto: 13.11.2007, Alfred Molter

Sonnenschein breitet sich an diesem 13. November 2007 über Friedrichshagen und lässt am frühen Nachmittag, von Südwesten kommend, die mit einem neuen Schieferdach versehene Christophoruskirche und ihre frisch renovierte Fassade in schönstem Licht erstrahlen.

 

Ganz anders die Situation zur gleichen Uhrzeit, allerdings 35 Jahre früher. Ein Orkan tobt über Mitteleuropa und erreicht auch unseren Ort. Der 34 Meter hohe Turmhelm kracht bedenklich im Gebälk, die beiden Schaugiebel halten dem Winddruck nicht stand. Der südliche fällt in Richtung Vorplatz und erschlägt eine Frau, der nördliche zerstört bei seinem Einsturz Teile des Kirchendaches, des Gewölbes und des Innenraums.

 

Staatliche Behörden stellen der Kirchgemeinde ein Ultimatum: Innerhalb von drei Tagen muss der Turm gesichert sein. Ein in der damaligen DDR völlig aussichtsloses Unterfangen. Am 16. November rücken denn auch die „Spezialisten“ mit schweren Maschinen an. Der Turmhelm soll mit Seilwinden herabgezogen werden. Dies gelingt zunächst nicht, denn die mit einer Kupferhaut umspannte Holzkonstruktion ist offenbar nicht so einsturzgefährdet, wie man es auf staatlicher Seite gern gehabt hätte.



Erst als die etwa in der Höhe der Turmuhr gelegenen Verankerungen mit Schweißbrennern getrennt werden, kann in einem zweiten Anlauf das Wahrzeichen Friedrichshagens fallen.

 

Inzwischen sind neue Generationen herangewachsen, die von alledem nichts wissen. Andere wollen es nicht wahrhaben. Trotzdem lässt sich eines nicht übersehen:

 

Nach den jetzt gerade abgeschlossenen Baumaßnahmen – neben der Renovierung der Kirche die Sanierung des Marktplatzes, der Neubau auf der Westseite und die Anlage einer Doppelhaltestelle für die Straßenbahn – scheint das Zentrum Friedrichshagens so lange nicht fertig, wie der Turmhelm der Christophoruskirche in originaler Größe noch fehlt.

 

- AMM -









 

… im Friedrichshagener Dezember 2007


Der Advent, die Zeit der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, hat auch in Friedrichshagen Einzug gehalten. In vielen Fenstern erstrahlt der Weihnachtsstern oder es leuchten elektrische Gebilde, die Engel, Schlitten oder auch Rentiere darstellen. Auf der Bölschestraße haben zahlreiche Händler Lichterketten gespannt. Den Höhepunkt bildet in diesem Jahr aber der Marktplatz.

 

Zum ersten Mal steht hier ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum. Wir verdanken dies der Werbegemeinschaft Friedrichshagen sowie dem Marktbetreiber Wolfgang Hirche. Die technischen Voraussetzungen wurden mit der Sanierung des Marktplatzes geschaffen, bei der auch eine verschließbare Metallhülse in den Boden eingelassen wurde.

 

Am 22. und 23. Dezember wird hier auch ein ganz besonderer Weihnachtsmarkt stattfinden, wie überhaupt in Friedrichshagen vieles so ganz anders ist: Der alternative Weihnachtsmarkt an den vier Adventssonntagen auf dem Gelände um die Wendeschleife der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn nordöstlich des S-Bahnhofes, der „Kunstadvent“, eine Ausstellung von Malerei, Druckgrafik, Zeichnungen und Skulpturen in der „Andante Handpresse“ von Peter Rensch im Müggelseedamm 133/Ecke Peter-Hille-Straße oder der Klavierabend „Weihnachtliche Traumzeit“ mit Michael M. Schneider am 21. Dezember im Gasthaus „Hahns Mühle“. Warum also in die Ferne schweifen? Friedrichshagen ist so nah.

 

Das Team des „Friedrichshagener Schirms“ bedankt sich für Ihre Aufmerksamkeit im vergangenen Jahr und wünscht Ihnen ein frohes Weihnachtsfest sowie alles Gute im kommenden Jahr. Gemeinsam auf ein Neues!

 

- AMM -