... im Friedrichshagener Januar 2008

© H. Schröder / PIXELIO


Nun denn, auf geht's in ein neues Jahr!

Wenigstens ein bisschen Glück und viel gute Gesundheit wünschen wir Ihnen, unseren Lesern im Friedrichshagener Schirm!


"Der Schirm" hat sich im vergangenen Jahr in Teilbereichen gut weiterentwickelt. Adam Bobrowski musste leider aus beruflichen Gründen seine Mitarbeit in der Rubrik "Literatur" einstellen. Wir danken ihm sehr für seine Bemühungen. Sie haben u.a. dazu geführt, dass die Werke seines Vaters Johannes Bobrowski in Friedrichshagen immer wieder öffentlich gelesen werden. Wer sich um die Friedrichshagener Literaten von gestern und heute kümmern möchte, melde sich bitte unter treutler[at]friedrichshagen.net.



Unser neuer Redakteur für "Soziales" Norbert Hardt ist gut vorangekommen. Schauen Sie nur einmal diese Seite  an. Zu danken haben wir auch Klaus Ihlau, der sich um "Aktuelles" verdient macht und natürlich den anderen aktiven Redakteuren, die sich jeweils am 2. Dienstag des Monats am frühen Abend zur Redaktionssitzung treffen. Die Termine des Redaktionstreffens sind unter "Veranstaltungen" eingetragen. Kommen Sie einfach dazu, wenn Sie mithelfen möchten, den Friedrichshagener Schirm noch attraktiver zu machen. Besonders bei "Gesundheitliches" und "Schulisches" könnten wir Hilfe gebrauchen.


Die Neutralität des Herausgebers ist immer wieder gefordert. Wir wollen Friedrichshagen in allen Facetten betrachten können. Das gilt für politische wie kulturelle Aktivitäten (wobei die Politik natürlich auch ein Teil unserer Kultur ist). Ich wünsche mir, dass neben der Partei Die Linke. auch andere Parteigruppen im Schirm über ihre Arbeit in Friedrichshagen berichten würden. Um die Neutralität im Schirm auch umzusetzen, füge ich hin und wieder in den einzelnen Rubriken Ergänzungen hinzu. Lesen Sie z.B. meinen Artikel unter Künstlerisches/Musik/Kommentare & Berichte.


Zum dritten Mal lädt der Friedrichshagener Schirm am 20. Januar zum Neujahrsempfang im Alten Ballsaal des Bräustübl. Mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kirchen, Kultur, anderen Vereinen und Verbänden wollen wir das vergangene Jahr Revue passieren lassen, auf das neue Jahr anstoßen und die kommenden Aufgaben in den Blick nehmen. Sie können gern dabei sein. Wir würden uns über eine Anmeldung unter der eMail-Adresse treutler[at]friedrichshagen.net freuen.


Herzlichen Gruß nach Friedrichshagen und in die Welt,

Ihr Lutz Treutler, Herausgeber

 

... im Friedrichshagener Februar 2008


Vielleicht haben Sie sich am 5. Februar über einen teilweise gestört aussehenden "Schirm" gewundert? Alles in Ordnung! Wir haben auf eine neue Softwareversion umgestellt und dabei gab es während ein paar Stunden "Unsauberkeiten im Auftritt". Die Verbesserungen der neuen Version sind nun erst einmal nur für das Redaktionsteam vom Vorteil. Der Leser sollte noch keine großeren Veränderungen sehen. Gern nehmen wir aber Ihren Hinweis entgegen, falls Sie Fehler entdecken. Immerhin besteht der Friedrichshagener Schirm heute aus etwa 1.700 Seiten, die auch vielfältig verlinkt sind, da ist uns sicher irgendetwas "durchgerutscht":

Vielleicht kam Ihnen auch die Nachricht "Eishub" vom 5. Januar etwas eigenartig vor. Da waren Ihre Zweifel berechtigt! Die Nachricht hätte eigentlich am 1. April kommen müssen. Da klappt das nur mit dem Eis nicht mehr. Und Eis war schon auf dem Müggelsee, und ein richtiges Foto ist es auch. Nur der "Hub" kam durch die Spiegelung des Anlegepfostens auf dem Eis zustande. Hat es wirklich keiner gemerkt? Ich hatte angenommen, den ein oder anderen Leserbrief zu bekommen, mit der Frage "Wollen Sie uns etwa vera... (veralbern)?".


Sehr real war der Neujahrsempfang des Friedrichshagener Schirms am 20. Januar 2008 mit über 90 Teilnehmern. Wir haben uns sehr über die rege Beteiligung aus allen gesellschaftlichen Bereichen Friedrichshagens, des Bezirks Treptow-Köpenick und der Stadt Berlin gefreut. Ein Bericht mit Bildern folgt.


Machen Sie das Beste aus dem Februar!
Herzlichen Gruß,
Lutz Treutler, Herausgeber


... im Friedrichshagener März 2008 ...


... in dem das "Friedrichshagener Netzwerk" werkelt, netzt und knüpft,
bei Bedarf auch in ein fettes Näpfchen hüpft.

Strassen- und Eisenbahner haben Verdi und GDL für die Kohle,
Für Strassen- und gegen Lärmbahn netzen wir zu Bürgers Wohle.

Doch, beim Vernetzen wetzen wir nicht nur Messer,
Feste feiern können wir vielleicht noch besser.

Soviel mein diesmonatiger Beitrag zur Friedrichshagener Literaturszene. Das "Netzwerk Friedrichshagen" wurde erstmalig in einer Broschüre über den "Rahmen- und Maßnahmenplan für die Entwicklung der Tourismuswirtschaft des Bezirks Treptow-Köpenick von Berlin 2007 bis 2015" erwähnt.


Wir wünschen unseren Lesern ein frohes und gesundes Osterfest!


Lutz Treutler

... im Friedrichshagener April 2008, in dem alte Friedrichshagener gesucht werden!


April, April..., der macht, was er will. Das bleibt abzuwarten, denn Frühling gab's schon im Februar und Winter erst im März. Beide machten bereits, was sie wollten, so dass uns der April, vielleicht mit einem Sommereinbruch, eigentlich nicht mehr schrecken kann.

Auf dem internationalen Markt steht derzeit Gold hoch im Kurs. So auch in Fried­richs­hagen, doch auf ganz besondere Art, denn hier ist der Wert in diesen Tagen direkt gebunden an das Alter und die Weisheit unserer Mitbürger.

Ein Aprilscherz ist es jedenfalls nicht, was sich die Künstlerin Barbara Gerasch vor­ge­nom­men hat: Ab dem 1. April will sie "Hundert Alte" porträtieren. Für dieses Groß­projekt verlegt sie ihr Atelier zeitweise in das Seniorenzentrum in der Werlseestraße. Dort wird sie bis Ende Juni, immer dienstags, donnerstags und sams­tags ab 13 Uhr, in Porträtsitzungen von je­weils ca. 1 ½  Stunden, die Bildnisse von 100 Se­niorinnen und Senio­ren anfertigen.


Jedes einzelne Porträt wird auf eine blattvergoldete Tafel gemalt. Mit diesem Ver­fah­ren spielt die Künst­lerin bewusst auf die Ikonenmalerei an und lässt im "Ikon" wie in der "Ikone" das Bild an sich, auch dessen vermeintliche Reflexion des Göttlichen, ins Bewusstsein treten. Gleichzeitig wird den Porträtierten - allesamt Menschen, die einen langen, mehr oder weni­ger glücklichen oder leidvollen, auf jeden Fall erfah­rungsreichen Lebensweg bestritten haben - eine Aura der Er­ha­benheit ge­geben. Gerade diese Aufwertung des Alters, der indi­viduellen Lebenser­fah­rung und Weisheit eines jeden alten Menschen liegen Barbara Gerasch am Her­zen. Im Antlitz der "Hun­dert Alten" will sie die Schön­heit erfahrungsreicher Leben aufspüren und ans Licht bringen.

Zur Beteiligung an dem Projekt sind alle älteren Menschen in Friedrichshagen aufgerufen, die sich künstle­risch verewigen lassen möchten. Eine Reihe von Anmeldungen liegt bereits vor, aber es werden weitere Modelle gesucht. Wer Interesse an der Aktion und einer Beteili­gung hat, kann während der Porträtsitzungen an den jewei­ligen Nachmittagen im Foyer des zentralen Hauses II, Werlseestr. 39, die Malaktion live erleben und sich in­formieren oder aber telephonisch oder persönlich an der Rezeption direkt ei­nen Ter­min vereinbaren: Tel. 030 – 6442 – 211. Bei geeignetem Wetter wird Bar­bara Ge­rasch mit ihrer Staffe­lei in den Garten­be­reich wechseln und unter freiem Himmel por­trätieren.

Schon ab heute können die Bildträger im Foyer besichtigt werden: 100 blattvergol­de­te Ta­feln, die für sich genommen bereits eine beeindruckende Installation sind. Über­wältigend wird der Eindruck sein, wenn dort ab Ende Juni die ganz indivi­duellen Köpfe von "100 Alten" bewundert und erforscht werden können.

Neben dieser "Vergoldung" des Lebensherbstes und –winters wartet der April mit wei­teren Veranstaltungen auf: Am 4. April stellt der Autor Eckhard Thie­mann im Anti­quariat Brandel das Friedrichshagener Heft Nr. 61 zum Thema "Spree­tunnel" vor, sportlich Interessierte sind am 5.April beim Anrudern des Fried­richs­ha­ge­ner Rudervereins willkommen, für Kunst­freun­de wird am 3. April eine Le­sung in der Reihe "Bobrowskis Mühle" geboten und am 6. April die Präsentation der neuen "Ka­pitälchen" aus der Andante Handpresse, mit Drucken von Franz Hartung und Tho­mas Habedank, der an diesem Tag auch für einige Stunden sein Atelier in der Böl­sche­straße öffnet. Bis zum 18. April ist in der galerie bild plus die schlüssig kompo­nierte Gruppenaus­stel­lung "l'istesso tempo" zu sehen.

Wer sich von Aprilscherzen, Gold- und Kobalt-Kursen oder blauen Frühlingsbändern und –lüftchen zu lustvollen Taten inspiriert fühlt, möge auf der Homepage des Festivals "Fried­richs­hagen Dichter.dran" (s. Link zur Linken auf dieser Seite), das im September unter dem Motto "Friedrichshagen macht blau" stattfindet, nach einem Ventil für seine/ihre Kreativität suchen.

- sis -

... im Friedrichshagener Mai 2008




Ja, dieser Mai hat es in sich. Nach langem Schmuddelwetter Sonne pur, fröhliche und geballte Frühlingsfeiertage und nun das Bölschefest! Da treibt es uns nach draußen, um Sonne und Leben zu spüren. Da bleibt nur wenig Zeit für Prosa.

 

Auf zum Bölschefest! Pfingsten und Muttertag wurden auch auf den Termin des Festes gelegt, damit Kirche und Mütter ein fröhliches Umfeld vorfinden. Wenn die Väter Himmelfahrt/Vatertag und Tag der Arbeit kombinieren konnten, dann steht den Müttern schließlich auch eine Aufwertung ihres Tages zu.


Also, wir sehen uns auf dem Bölschefest. "Friedrichshagen Dichter.dran" und "Friedrichshagener Schirm" finden Sie an einem Infostand.



Das Fest ist eröffnet. Die Bürgermeisterin Gabriele Schöttler und Bürgerbräu-Geschäftsführer Paul Häring beim Anstich eines Fasses Freibier. 30 Minuten danach finden Sie die Bilder schon im Internet. So aktuell kann dieses Medium sein!


Wir wünschen unseren Lesern ein frohes und gesundes Pfingstfest!


Lutz Treutler



... im Friedrichshagener Juni 2008

Blühendes Johanniskraut

 

Gärtner von Friedrichshagen aufgepasst – im Juni ist Johannistag. Man sieht es nicht nur am blühenden Johanniskraut oder dem Johanniswedel. Der 24. Juni ersetzte ab dem Mittelalter die durchaus heidnischen Sommersonnenwendefeier durch das Fest der Geburt von Johannes dem Täufer.

 

Aber die kürzeste Nacht des Jahres am 21. Juni ist von alters her für Gärtner und Landwirte von Bedeutung. Jetzt werden die Futtergräser reif zur Heuernte („Johannisschnitt“) und auch das Getreide beginnt seine intensive Reifungsperiode: „Vor dem Johannistag man Gerst und Hafer nicht loben mag.“ Dazu passt auch der Spruch „Wenn die Johanniswürmer glänzen, darfst Du richten Deine Sensen“. Bekanntlich sind Mitte Juni Leuchtkäfer besonders häufig zu sehen.

 

Mit dem Johannistag endet die Spargelsaison. Hingegen beginnt die Zeit der Johannisbeeren, was man auch in vielen Gärten Friedrichshagens beobachten kann.

 

An Obstbäumen gibt es im Juni noch einmal den sogenannten Johannistrieb, der den Gärtnern einen zweiten Schnitt erlaubt.

 

Und wenn die Johannisfeuer entzündet werden, junge Frauen aufgepasst: Hin und wieder soll es auch bei den älteren männlichen Friedrichshagener Eingeborenen den „Johannistrieb“ in ihrem zweiten Frühling geben.

 

- jos -

 

Anmerkung des Chefredakteurs: Niemand anderes als - jos - ist prädestiniert dazu diese Juni-Begrüßung zu schreiben. Hinter - jos - steht nämlich Dr. Johannes Schönherr, unser Redakteur für "Musikalisches".

 

... im Friedrichshagener Juli 2008

 

Ganze Arbeit haben die WebMaster Ann Mattenklott & Marcel Niemann geleistet, um das Dichter.dran-Festival dieses Jahres darzustellen. Schauen Sie Sie doch das mal an (oben rechts klicken)! Und wenn Sie geschaut haben, ahnen Sie vielleicht, was das Dichter.dran-Team mit viel Kleinarbeit bis jetzt schon zusammengetragen hat. Respekt auch den vielen Friedrichshagenern, die das blaueste Friedrichshagen mitgestalten, das es je gegeben hat!

 

 

Anderes Thema: Der Friedrichshagener Schirm wird, und das ist ja das Aufregende am Internet, in der ganzen Welt gelesen. So kommen auch etliche Anfragen nach Personen und Orten. Friedrichshagener werden um Hilfe bei der Suche gebeten. Der Friedrichshagener Suchdienst wurde bisher im Hintergund betrieben, mit mäßigem Erfolg. Deshalb bitten wir Sie, verehrter Leser, um Hilfe. Können Sie weiterhelfen? Wenn ja, schreiben Sie bitte an treutler[at]friedrichshagen.net.

 

Hier sind die Anfragen:

 

Sonja Jacubowski: Ich suche Jörg Ruthe. Vermutlich wohnt er in Friedrichshagen.

 

Jiri Cerny aus Prag: Guten Tag. Ich habe einen Wunsch. Bitte, ich suche Kontakt mit Frau Rita Abert. Ich bin ihr alter Freund aus Prag und ich habe Ritas Adresse vergesen.

 

Ulla Gessner aus Tel Aviv: Ich suche Informationen über meine Mutter, Frau Ursula Gessner, geb. 24.8.1914 in Königsberg, die 1951 in Berlin-Friedrichshagen, am Goldmannpark 10 oder 15 wohnte. Etwa im September 1951 ging sie als au pair-Frau nach London. Ich suche die Stelle in Berlin, die die Organisation der Frauen inne hatte, die sich als au pair-Frauen bewarben.

 

Hans-Eckert Bernstein aus Bayern: Ich habe von 1957 bis 1971 in Berlin Friedrichshagen gewohnt, bin dort zur gegangen und habe einen relativ umfangreichen Bekanntenkreis gehabt. Seit einigen Jahren wohne ich in Bayern und habe schon dadurch leider den Kontakt zu vielen Bekannten verloren. Nun bin ich auf der Suche nach "alten Bekannten". Auf Ihrer Seite - Geführte Spaziergänge aus dem Jahre 2005 - habe ich den Namen Regine Kraiczi gelesen. Aus meiner Zeit, die in noch in Berlin wohnte, kenne ich eine Regine Kraiczi mit dem Mädchennamen Grosch (war verheiratet und trug den Namen Rahn). Da der Name Kraiczi relativ selten ist, gehe ich davon aus, dass es die Person ist, die ich suche. Meine Bitte an Sie ist, dass Sie, wenn es möglich ist, Regine Kraiczi zu informieren, dass ich ein eventuell Bekannter von ihr bin. Wenn sie interessiert ist, übermitteln Sie ihr doch bitte meine eMail-Adresse.

 

Nadine Mielke: Ich suche den Namen eines Kinderheimes in der Emmrichstrasse in Friedrichshagen. Zu DDR Zeiten wurden dort Kleinkinder im Alter von 0 - 3 Jahren betreut. Es soll nun aber geschlossen worden sein. Es wäre schön wenn Sie mir weiter helfen könnten, da ich von 1981 - 1983 dort "gelebt" habe.

 

Dr. Torsten Flüh: Bei meiner Recherche zum Architekten Paul Zimmerreimer (1875-1943) bin ich auf den Band Paul Zimmerreimer in der Neuen Werkkunst von 1930 gestoßen. In diesem Band ist neben der ausführlichen Einleitung von Dr. Werner Hegemann eine Anzeige mit der Villa Zimmerreimer in Friedrichshagen abgebildet. Demnach hat Zimmerreimer in den 30er Jahren in Friedrichshagen gewohnt. Außer diesem Hinweis ist auch im Architekturmuseum der Technischen Universität nicht mehr zu ihm bekannt. Wissen Sie etwas zu Paul Zimmerreimer oder zur Villa Zimmerreimer in Friedrichshagen?

 

... im Friedrichshagener August 2008

 

Der August wartet gleich am ersten Tag mit einem besonderen Ereignis auf. Wenn auch nur teilweise, so verschwindet die Sonne ab 10.43 Uhr immerhin zu etwa 19 Prozent ihrer Fläche. Diese partielle Sonnenfinsternis entsteht, weil sich der Mond vor die Sonne schiebt und sie für eine kurze Zeit verdeckt. Als totale Finsternis erscheint sie dieses Mal nur in hohen nördlichen Breiten, wobei ihr Zentrum über der russischen Stadt Nowosibirsk liegt. Aber aufgepasst, auch bei einer partiellen Verfinsterung ist Vorsicht geboten. Auf keinen Fall ungeschützt in die Sonne schauen!

 

Informationen über die Sonnenfinsternis: eclipse.astronomie.info/2008-08-01/europe.html

 

In der Monatsmitte beschert uns der 17. August neben dem 222. Todestag Friedrichs des Großen, unseres Ortsgründers, ein sportliches Großereignis: Das 15. Internationale Müggelseeschwimmen. Der Start erfolgt wie immer um 10:30 Uhr im Strandbad Müggelsee, Ziel ist das Seebad Friedrichshagen, das von der „Turngemeinde in Berlin 1848 e. V.“ betrieben wird. Der traditionsreiche Sportverein kann somit an den 160. Jahrestag seiner Gründung erinnern.

 

Der letzte Augusttag gilt dem Gedenken an Bruno Wille. Vor achtzig Jahren starb der Philosoph und Schriftsteller in Lindau am Bodensee. Der Gründer der „Freien Volksbühne“ in Berlin stammte aus Magdeburg und hatte von 1890 bis 1920 in Friedrichshagen gewohnt. Hier galt er gemeinsam mit Wilhelm Bölsche als das Zentrum des „Friedrichshagener Dichterkreises“. Für seinen Roman „Die Abendburg“ erhielt er 1908, also vor hundert Jahren, einen mit 30.000 Mark dotierten Preis des Verlages Philipp Reclam jr. in Leipzig für „den besten Roman der Gegenwart“. Aber auch sein 1914 erschienenes Buch „Das Gefängnis zum Preußischen Adler“, in dem er seine Haftzeit vom 9. November bis 14. Dezember 1895 im Friedrichshagener Ortsgefängnis rückblickend als „selbsterlebte Schildbürgerei“ schildert, ist nach wie vor lesenswert. Die damals noch selbständige Gemeinde Friedrichshagen ehrte Bruno Wille anläßlich seines 60. Geburtstages am 6. Februar 1920, indem sie der ehemaligen Kaiserstraße seinen Namen verlieh.

 

- amm -

 

Thema Friedrichshagen-Suchdienst: Jiri Cerny und Ulla Gessner konnte weitergeholfen werden und die Frage von Dr. Flüh wurde auch geklärt. Vielen Dank für die Meldungen! - ltr -

 

... im Friedrichshagener September 2008

 

Den September mag ich nicht!

 

September bedeutet Abschied: Abschied von Sommer und den schönsten Tagen des Jahres:

Der Ferienzeit.

 

Von Freunden, die man im Urlaub kennen gelernt hat, unbeschwerter, gemeinsamer Zeit und Abenteuern, die man gemeinsam erlebt hat. Von den Tagen, an denen es morgens schon und abends noch hell war; an denen die Vögel zwitscherten, das Gras auf den Wiesen duftete und weiße Wolken über den blauen Himmel zogen. Von leckeren Erdbeeren im Garten und Eis am Stiel am Badestrand.

 

Früher, zu meiner Kindheit, endeten die “Großen Ferien“ immer am 31. August. Da habe ich Geburtstag. Am nächsten Tag fing das neue Schuljahr an. Auch wenn das ein Samstag war! (Ja, wir durften noch samstags in die Schule). So habe ich mich nie auf meinen Geburtstag gefreut. Meine Freunde mussten immer schon früh weg, Schultasche packen und ab ins Bett. Damit alle ab dem nächsten Tag ausgeschlafen die Schulbank drücken konnten.

 

- In diesem Jahr ist es ja auch mal wieder so. Nur, dass unsere Ferien acht Wochen gingen, nicht sechs, wie neuerdings. Nun ja, heute wird überall gespart. Warum nicht auch an den Ferien?

Auch wenn das alles auch schon sehr lange zurück liegt und heute ganz andere Prioritäten für den Urlaub gelten ... es steckt trotzdem immer noch irgendwie ’in mir’ drin.

 

Herbstanfang ist nach Kalender um den 21. September, wenn Tag und Nacht gleich lang sind. Bei den Meteorologen beginnt er aber schon am 1. des Monats. Und bei Aldi, Lidl und Co. fängt sogar schon die Weihnachtszeit an! Im September kaufen wir Adventskalender und Pfefferkuchen in T-Shirt, kurzer Hose und Sandalen...

 

Wie wäre es dann, wenn wir den Neujahrstag vom 1. Januar auf den 1. September verlegten? Da geht alles doch eigentlich wieder richtig los. Nicht mitten im Winter, kurz nach den Feiertagen! Und ein neues Jahr bejubelt sich doch so draußen besser, als in der kalten Jahreszeit! –

 

Vielleicht sollten wir das im September nächsten Jahres mal so zur Probe einführen?!

 

In diesem Sinne allen Septemberfreunden einen guten Rutsch in den neuen Monat.

 

- dmr -

 

... im Friedrichshagener Oktober 2008

 

Der Nebel steigt. Es fällt das Laub; schenk ein den Wein, den holden!

Wir wollen uns den grauen Tag vergolden, ja vergolden!

 

Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Storm wusste, was am Monat Oktober so wunderbar ist. Ernte in üppiger Fülle; Licht, das Blumen, unseren Wald und den See in die schönsten Farben taucht. Ein Gespinst kunstvoll gewebter Fäden wickelt uns ein, wenn wir Pilze sammeln. Die Natur zeigt eine geradezu unwirkliche und geheimnisvolle Seite. Und ihre erotische - in Rot, Gelb und Orange. Stimmungsaufheller.

 

Wir treffen uns am 4. Oktober in den Friedrichshagener Kneipen zum traditionellen Festival, lauschen der Musik und leeren manches Glas. So könnte jeder Monat beginnen. Außer dem Kneipenmusikfest gibt es Veranstaltungen für jede Gemütslage: am 2. Oktober im Kino Union eine Einstimmung auf den „Tag der deutschen Einheit“ mit Fotos der Berliner Mauer, der Lesung bei MokkaMehr am gleichen Tag, einer Ausstellung von Graphiken des Friedrichshagener Künstlers Egon Bresien in der Johannes-Bobrowski-Bibliothek ab 24. Oktober unter dem Titel „Zwiegespräch mit Johannes Bobrowski“.

 

Die Aufführung des Stückes „Der Hauptmann von Köpenick“ im Festsaal des Rathauses Köpenick, könnte Anlass sein, der Altstadt Köpenicks mal wieder einen Besuch abzustatten. Das bedeutet noch lange nicht, Friedrichshagen untreu zu sein.

 

Sport kommt in Friedrichshagen nie zu kurz: Abrudern, Absegeln, Müggelseemarathon, Spendenlauf der Müggelsee-Grundschule. Etwas für den Körper kann jeder tun.

 

Und vergessen Sie nicht, Bonbons und andere Süßigkeiten für Halloween am 31. Oktober zu sammeln, wenn Hexen und Kobolde „Süßes“ verlangen, denn sonst gibt’s Saures.

 

Noch davor, am 26. Oktober, erfolgt die Umstellung auf die Winterzeit. Eine Stunde länger schlafen.

 

"Ein Tag ohne Tee ist ein Tag ohne Freude" heißt es bei einer Veranstaltung in der Begegnungsstätte Bärentreff in Hirschgarten. Und in der Tat. Ein Tee sollte zu dieser Jahreszeit immer im Hause sein. Zu empfehlen: Schlechtwettertee, Gute-Laune-Tee, Atme Dich frei, Männer- oder Frauentee, Leichtigkeitstee .... . Alles, was das Herz und die jeweilige Laune begehren, kann gekauft und genossen werden. Ich glaube an die Wirkung und erlaube mir jetzt einen Tee „Klarer Kopf“.

 

- hsb -

... im Friedrichshagener November 2008

 

"Blühen im November die Bäume aufs neu, währet der Winter bis zum Mai". Die alte Bauernregel trifft hoffentlich nicht auf erneut blühende Primeln zu, denn seit einigen Tagen leuchten sie vor dem Haus in bunter Pracht und nehmen den Wettstreit mit den allenthalben noch in Gelb-, Rot- und Rosé-Tönen schillernden Laubgehölzen auf.

 

Der November - meist trüb, feucht, kühl und gelegentlich auch schon frostig – stimmt melancholisch. Die Tage werden nicht nur grauer und grauer, sondern auch kürzer und kürzer. Schon jetzt bricht die Dämmerung im Laufe des Nachmittags herein. Wer Arbeit hat, wird auf dem Weg zum Arbeitsplatz und zurück bald gänzlich von Dunkelheit umfangen sein. Als Vorbote des Winters und gespickt mit Feiertagen, die überwiegend Anlass zu Trauer und Nachdenklichkeit geben, scheint sich der November wie Blei auf Gemüt und Seele, Glieder und Unternehmungslust zu legen.

 

Wild- und Brennholztag, 29. November, Forstamt
Wild- und Brennholztag

Aber der Schein trügt auch, denn in Friedrichshagen geht es vielerorts und zeitweilig durchaus aktiv zu. Nicht nur, dass die Pilze noch immer kräftig sprießen, die Friedrichshagener Krähen werfen munter und gewitzt mit Walnüssen um sich, sie lassen diese aus großer Höhe auf harten Grund krachen und picken sich dann das Innere aus den geknackten Hälften heraus. Überall wird, gern verbunden mit nachbarschaftlichem Plausch, Laub geharkt, am 8. November ab 9 Uhr sogar gemeinschaftlich auf dem Friedhof - mit anschließendem Zweiten Frühstück. Obst und Gemüse werden noch emsig eingemacht und eingelegt, in den Gaststätten die Martinsgänse vorbereitet, und Kinder basteln fleißig an ihren Laternen für den großen Umzug am 11. November. Das Grünflächenamt lässt tatkräftig die Säge um die Kastanienbäume kreisen, anstatt deren Laub einzusammeln, um der Miniermotte Einhalt zu gebieten. Auch unter Jägern, Anglern, Muschelessern, Glühweintrinkern, Plätzchenbäckern u.v.a.m. regt sich zunehmende Aktivität.

 

Wem der Sinn nach Literatur und Kunst steht, kann in der Peter-Hille-Str.1 Egon Bresiens graphisches "Zwiegespräch mit Johannes Bobrowski" verfolgen, sich am 6.November in und von "Bobrowskis Mühle" bewegen lassen oder begibt sich ab dem 8. November auf die Augenweide, die fünf Luxemburger Künstler in der ZeitGalerie ausbreiten.

Wer sich bei den Güterzügen, die an Friedrichshagen vorbeirattern, die Ohren zu- und die Tassen im Schrank festhalten muss, besucht die Bürgerversammlung zum Schienenverkehrslärm am 20. November, an der auch Vertreter der Deutschen Bahn AG teilnehmen werden.

Am 29. November schließlich sind alle Friedrichshagener herzlich willkommen beim traditionellen Wild- und Brennholztag auf dem Gelände des Forstamts, wo sich jeder für die ganz kalten und staden Tage eindecken kann.

 

- sis -

... im Friedrichshagener Dezember 2008

Drei Vertreterinnen der Amelia-Earhart-Oberschule auf dem Wild- und Brennholztag des Friedrichshagener Forstamts. Foto: sis

 

Weihnachtskalender sind auf den ersten Dezember fixiert. Hinter 24 kleinen Türen, die jeden Morgen erwartungsvoll geöffnet werden, verbirgt sich jeweils eine kleine Überraschung – meist aus Schokolade. Sie soll das ungeduldige Warten versüßen, bis am 24. Dezember der Heilige Abend herankommt. Dann gibt es endlich die großen Geschenke und die riesigen Überraschungen. Ist es nicht so?

 

Der Beginn der Adventszeit fällt nur selten mit dem Datum des ersten Dezember zusammen. Diesmal fehlt allerdings nur ein Tag – der erste Adventssonntag war bereits am 30. November. Ist Advent also etwas anderes?

Das lateinische Wort adventus heißt zunächst einfach nur Ankunft. Christen begehen an den vier Sonntagen vor Weihnachten, dem Fest der Geburt Christi, die Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn. Und das nun schon nahezu zweitausend Jahre lang. Wo bleibt da die Überraschung?

Sie steckt in der Doppeldeutigkeit des Wortes Advent, das auch das Ankommen von etwas Fremden, Unerwartetem meint. Das englische Wort adventure, das französische Wort aventure und das deutsche Wort Abenteuer sind als Ableitungen aus dem Lateinischen eng verwandt und drücken das Gleiche aus. Unerwartet, jedenfalls in ihrem Zeitpunkt, ist die Wiederkunft, die „zweite Ankunft“ Christi, die nach christlicher Überzeugung mit dem Ende, dem Untergang der Welt einhergeht. Advent also das größte Abenteuer aller Zeiten?

 

Vielfach wird gesagt, der Advent sei eine besinnliche Zeit. Auch und gerade wenn selbst an den Sonntagen die Geschäfte offen sind und wir umworben werden, uns dem Rausch des Konsumes zu ergeben, bleibt die Ungewissheit der Zukunft. In dieser Spannung leben wir alle, Christen wie Nichtchristen.

 

In diesem Sinne wünsche ich allen unseren Lesern im Namen des Teams einen spannenden Dezember und ein frohes, entspanntes Weihnachtsfest.

 

- amm -