09.07.2011


Ausnahmezustand in der Müggelseeregion ausrufen!

Montag 19 Uhr auf dem Markplatz

Die Route mitten über den See. Für Vergrößerung anklicken!

Viele haben geglaubt, dass es nicht sein könne. Bezirksverwaltung und -politik beruhigte auf dem Bölschefest: "Es wird geradeaus gestartet, ihr braucht euch keine Sorgen mehr zu machen."

Nun hat sich die Deutsche Flugsicherung am 4. Juli doch für die Alternative 25 entschieden und dem Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) als abschließende Entscheidungsinstanz zugeleitet.

Die Alternative 25 wurde für Flüge in Richtung Westen bei Ostwind (Flugzeuge starten im Gegenwind) von der Nordbahn des BBI entwickelt. Sie wird wie folgt beschrieben:

"Die Flugzeuge folgen nach dem Start einem Geradeausflug ohne abzuknicken. Vor dem Ort Müggelheim wird links abgebogen und der Große Müggelsee wird mittig überflogen."*

Erläutert wird: "Wir folgen damit der Empfehlung der FLK, möglichst wenig Menschen mit Fluglärm zu belasten. Daher ist diese Route zu bevorzugen. Mit dieser Route wird die von der FLK geforderte Doppelbelastung der Gemeinde Erkner bei Anflügen und zusätzlich bei Abflügen mit Ziel Westen vermieden. Die Route hat weiterhin einen vorgeschriebenen Mindeststeiggradienten von acht Prozent, was einer Steigleistung von 500 Fuß pro Seemeile entspricht bis eine Flughöhe von mindestens 5.000 Fuß bzw. 1.500 Metern erreicht worden ist. Dadurch wird erreicht, dass der Müggelsee nicht unter ca. 3.500 Fuß (1.067 m!) überflogen wird. Die Ideallinie führt westlich an Schöneiche vorbei, um bei Hoppegarten links abzudrehen nach Nordwesten Richtung Ahrensfelde. Damit wird das Kerngebiet von Berlin umflogen. Nördlich von Marzahn wird erneut links abgebogen Richtung Charlottenburg-Wilmersdorf. Diese Route wird voraussichtlich von ca. 122 Flugzeugen pro Tag genutzt."*

Auch wenn die Situation "nur" bei Ostwind droht, bleibt sie inakzeptabel. Ostwind gibt es in einem Drittel des Jahres. Der Müggelsee ist umgeben von sechs Landschaftschutzgebieten, ist selbst schutzwürdig und die Gegend ist ein wesentliches Naherholungsgebiet für die Berliner.

Was noch getan werden kann, werden wir vielleicht auf dem zweiten "Montags-Konvent" der Friedrichshagener Bürgerinitiative (FBI) erfahren.

Ganz Friedrichshagen hat jetzt die Möglichkeit, den Leuten Solidarität zu zeigen, die sich bisher aktiv der Gefahr der Lärmverseuchung gestellt haben. Dass es wahrscheinlich ist, dass die Lärmverseuchung Wirklichkeit wird, muss nun jeder Friedrichshagener begreifen.

*Quelle: Sprechzettel für die Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Fluglärmkommission BBI am 4. Juli 2011.

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