23.01.2010


Gebiet für freien Hundeauslauf "im Südosten" gefordert

Trojanischer Hund überbringt den ersten Einwohnerantrag in Treptow-Köpenick

Seit April 2009 werden im Bezirk Treptow-Köpenick Unterschriften gesammelt, um einen Einwohnerantrag für ein Hundeauslaufgebiet stellen zu können. Am 28. Januar 2010 soll der Einwohnerantrag dem Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung vor ihrer Sitzung in einer effektvollen Aktion übergeben werden.

Mit einem Einwohnerantrag nach § 44 Bezirksverwaltungsgesetz – dem kleinen Bruder des Bürgerentscheides – können 1% der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger eines Stadtbezirks einen Antrag in ihrer Bezirksverordnetenversammlung stellen. Hundefreunde haben im letzten Jahr 2.765 Unterschriften für einen Einwohnerantrag gesammelt, damit ihr „Bezirksparlament“ für zwei neue Hundeauslaufgebiete im Südosten der Stadt stimmt.

„Der Einwohnerantrag ist eine Premiere in unserem Bezirk“, sagt Thomas Steinbrecher von der Initiative Hundeauslaufgebiete in Treptow-Köpenick und fügt an: „Diese Kampagne ist nicht nur ein großer Erfolg für die Hundehalter, sondern auch für Demokratie und Bürgerbeteiligung. Das Engagement der rd. 2.800 Bürgerinnen und Bürger beweist, dass politische Mitbestimmung durchaus sehr viele Menschen interessiert“.

Am Donnerstag, den 28. Januar 2010 wird der Einwohnerantrag im Rathaus Treptow-Köpenick übergeben. Im nächsten Schritt wird das Bezirkswahlamt die Gültigkeit der einzelnen Anträge prüfen. In einer ihrer nächsten Sitzungen müssen die Bezirksverordneten dann über das Anliegen der Hundefreunde entscheiden.

Die Abgabe der Unterschriftenlisten wird von einer kleinen Aktion im Rathaus Treptow begleitet. „Um unsere Entschlossenheit zu demonstrieren, verpacken wir die Listen in einen 1,5m × 2m großen, bunten Trojanischen Hund auf Rädern“, sagt Michaela Pietrzik von dem Verein Hunde in Berlin e. V. Der bunte Hund aus Draht und Pappmaschee soll die vielen Tausend Hundehalterinnen und Hundehalter im Bezirk repräsentieren. „Wir wollen doch niemanden etwas weg nehmen. Wir wollen nur unsere Hunde gelegentlich frei laufen lassen, ohne in Konflikt mit den Behörden oder Menschen zu geraten, die keine Hunde mögen“, sagt Michaela Pietrzik weiter.

„Wir freuen uns sehr, dass wir nun unserem Traum von zwei Hundeauslaufgebieten im Südosten der Stadt ein Stück näher gerückt sind“, sagt Marcel Frischmuth von der Initiative. Vorbild der Hundefreunde ist das Auslaufgebiet im Grunewald. Im letzten Jahr stand das Hundeauslaufgebiet im Grunewald jedoch wegen der Konflikte zwischen den Hundehaltern und dem Förster in den Schlagzeilen. „Fehler, die im Grunewald gemacht wurden und noch gemacht werden, möchten wir gerne in Treptow-Köpenick vermeiden“, ergänzt Marcel Frischmuth.
 
Gemeinsam mit Fachleuten haben die Hundefreunde ein naturverträgliches Nutzungskonzept für ein Hundeauslaufgebiet entwickelt. „Eine ausreichende Größe, eine attraktive Gestaltung sowie unterschiedliche Bereiche mit verschiedenen Attraktionen sind einfache Mittel, um Probleme zu vermeiden“, fasst Guido Zörner von dem Verein Hunde in Berlin e. V. das Konzept zusammen. Nach Ansicht der Hundefreunde würde der Grunewald von einem zweiten großen Auslaufgebiet sehr profitieren. Die Hundehalter würden sich mittelfristig die großen Auslaufgebiete im Westen und Osten der Stadt teilen.

Weitere Informationen:
www.hundeinberlin.de/hundeauslauf-tk
www.pro-dogs.de.tv

Initiative Hundeauslaufgebiete Treptow-Köpenick
Thomas Steinbrecher - Tel.: (0172) 835 63 56 Fax: (030) 90 14 50 27 - steinbrecher.berlin@web.de
Marcel Frischmuth - Tel.: (0160) 525 57 51 - pro-dogs@gmx.de
Michaela Pietrzik - Tel.: (0176) 96 77 73 47 - mp@hundeinberlin.de
 
Hunde in Berlin e. V.
c/o Guido Zörner - Tel.: (030) 66 63 81 00 Fax: (030) 66 63 80 99 - redaktion@hundeinberlin.de

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