23.09.2015


Nachlese zum Tag der offenen Tür

Winzerfest bei ProCurand

Ein bunter Blickfang

Der erste Eindruck von außen

Eine der gemütlichen kleinen Ecken

Das Restaurant "Vier Jahreszeiten"

Der Blick von der Terrasse

Die Uhren gehen natürlich richtig und erleichtern die zeitliche Orientierung

Sehr zentral in Friedrichshagen und doch ein klein wenig versteckt befindet sich seit über zwei Jahren nun schon die "Seniorenresidenz Bölschestraße". Vom S-Bahnhof Friedrichshagen ist das Haus recht schnell zu erreichen, je nach persönlichem Fitnesszustand in 10 – 20 Gehminuten oder mit der Tram (derzeit Bus) bis zum Marktplatz Friedrichshagen. Von der Einfahrt Bölschestraße aus gelangt man komplett barrierefrei auf das Gelände, wenn man neben Kaiser's einbiegt, befindet man sich nach wenigen Metern schon im Innenhof.

Ein moderner Empfangsbereich erwartet den Besucher. Wer eine Auskunft benötigt oder einen Besuch machen möchte, ist bei Frau Klahr oder Frau Gleichmann an der Rezeption genau richtig. Frau Grellert vom Sozialdienst zeigte mir einen Teil des Hauses und ich kann nur sagen, der erste Eindruck war einladend. Die hellen und vor allem gut strukturierten Innenbereiche bieten Platz und lassen ein unproblematisches Manövrieren auch mit Rollator oder Rollstuhl zu. Als ich das Haus betrat, wurde ich Zeuge, wie der "Chef", Heimleiter Horst Uwe Freiherr von Soden, selbst bei den Vorbereitungen des Festes mit anpackte. Alles in allem ein lebendiges Haus.

Einkäufe können im wahrsten Sinne des Wortes über die Straße getätigt werden. Den Ausblick von der Terrasse genoss ich dann kurz mit einigen älteren Damen, die ihre Mittagsruhe in der Sonne verbrachten, aber alle auf Nachfrage kein Internet nutzen. Da muss sich der Redakteur noch was einfallen lassen...

Zufall war es, dass mein Besuch mit dem "Welt-Alzheimertag" zusammenfiel. Die "Senile Demenz vom Alzheimertyp", kurz Alzheimer genannt, gehört zu den degenerativen Krankheiten. Das bedeutet, der Verlauf ist durch einen schleichenden Verfall der Geisteskraft gekennzeichnet, kann mit Frühsymptomen wie Wortfindungsstörungen oder Merkschwächen beginnen und sich bei einem langjährigen Krankheitsbild bis zur totalen Hilflosigkeit im täglichen Leben steigern, was dann eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung notwendig macht. Wahrscheinliche, aber von der Forschung noch nicht schlüssig nachgewiesene Ursache, sind Beta-Amyloid-Plaques, welches sich als Rückstande aus Eiweißen an den Nervenbahnen des Gehirns ablagern und die Vernetzung der Hirnzellen untergraben.

Aber keine Sorge: Nicht jede "Vergesslichkeit" ist zum Glück Hinweis auf eine beginnende Demenz. Unsere Einprägung vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis ist so konstruiert, dass sie bei zu vielen gleichzeitig eintreffenden Informationen (neudeutsch "Input" genannt), seien diese aus Sicht des Absenders auch noch so bedeutend, eine natürliche Auslese vornimmt und dadurch verhindert, dass wir uns in einem permanenten Überforderungszustand befinden (Anm.: "Du hörst mir gar nicht richtig zu!"...haben Sie das schon mal gesagt bekommen?).

Kein Zufall ist es, dass man um dieses und andere Themen des höheren Alters naturgemäß nicht herum kommt, wenn man eine Seniorenwohneinrichtung besucht. Und es wäre auch der falsche Weg, dieses zu verdrängen. Besser scheint es mir, damit offen umzugehen. Ein erster Schritt beginnt schon mal damit, sich vorzustellen, wo und wie man selbst im höheren Alter wohnen und leben möchte.

Die Seniorenresidenz Bölschestraße als Teil des bundesweit ansässigen Trägers ProCurand liegt eingebunden in den erdverbundenen Köpenicker Ortsteil Friedrichshagen in beneidenswerter Lage. Wald, Wasser und Parks sind in jeder Himmelsrichtung schnell erreichbar. Kultur, Kino, Musikveranstaltungen, Ateliers und Kunst aller Art sind in naher Umgebung ansässig.

Das Haus und seine Mitarbeiter sind offensichtlich sehr interessiert an dem verbindenden Mittel der Kultur, sei es durch Musikabende, Vorträge oder themengebundene Feste.

Das Restaurant "Vier Jahreszeiten" bietet freundlichen Service in gemütlichem Ambiente und war am Montag auch Location für das Tagesprogramm mit Musik, Tanz und Vortrag.

Die Sängerin Hella Duny und Partner, zusammen das Duo "Wiener Bluut" boten ein Liederprogramm, das den Bewohnern und Gästen temperamentvolle Unterhaltung bot.

Das Beste ist ja allemal, wenn man sich selbst ein Bild macht. Vielleicht haben Sie ja Lust bekommen, das auch mal zu tun...

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