24.01.2014


Eine Zensur findet nicht statt

Warum ein angedachter Bericht nicht geschrieben wurde

Stolperstein-Verlegung mit Gunter Demnig und Schülern der Friedrichshagener Grundschule

Das Ehrenamt wird von Politikern und Medien immer mit Lob und Anerkennung gewürdigt.

Eine sehr schöne ehrenamtliche Tätigkeit ist – an ausgewählten Orten, z.B. in Stadtteilbibliotheken - durch Vorlesen Kinder an Literatur heranzuführen und sie möglichst auch für selbige zu begeistern.

Auch in unserer Johannes–Bobrowski–Bibliothek gibt es einen Kreis von Leuten, die dieses Amt gerne übernehmen. So finden auch in der Peter–Hille-Straße turnusmäßige Lesestunden für Vorschulkinder und Schulpflichtige statt.

Ich wollte an einer solchen Lesung teilnehmen und in örtlichen Medien darüber berichten. Es wäre doch schön, etwas Positives über unsere gefährdete Bibliothek vermelden zu können. Vorleserinnen und Bibliotheksleitung hatten nichts dagegen.

Letzte Hürde war das Einholen des O.K. vom organisierenden Verein Lesewelt e.V.. Als die dortige Vorsitzende vernahm, dass die Bürger von Friedrichshagen sich ihrer Bibliothek erfreuen und für deren Erhalt fechten, fielen allerdings alle Jalousien. "In dem Zusammenhang wird eine Genehmigung untersagt", man erwarte einen positiven Bericht. Selbst bei Einhaltung der Vorgaben, wäre der Bericht zum Redigieren einzureichen.

Da das mit meinen Vorstellungen über Transparenz nun gar nicht übereinstimmt, muss diese Beschreibung erst einmal ausfallen.

Stattdessen soll ein Gerücht aus der Welt geschafft werden. Gleich neben der Bibliothek befindet sich die Friedrichshagener Grundschule. Der Schulleiterin, Frau Dunkel, wird unterstellt, sie beanspruche die Räumlichkeiten der Bibliothek für ihre Schule. Das ist ein Irrtum. Es geht lediglich um die nicht genutzte Hausmeisterwohnung über der Bibliothek.
 
Frau  Dunkel betont im Gegenteil, dass ihr das Bestehen der Bibliothek von größter Wichtigkeit ist. Die Stadtteilbibliothek, gleich über den Hof zu erreichen, ist unverzichtbar für SchülerInnen und Schule. Zu den bewährten Traditionen der Schule gehören Lesewettbewerbe der verschiedenen Klassen, Leseabende und eine Lesenacht.

SchülerInnen  haben die Patenschaft über einen Stolperstein  in der Bruno-Wille-Straße (verlegt im April 2012) übernommen, mit dem  der 1942 deportierten Lehrerin Alice Leske  gedacht wird. Ehemalige Schüler gestalten die jährlichen Gedenktage mit, bei denen sie aus dem Tagebuch der Anne Frank lesen.
Falls Sie auch wieder einmal ein Buch zur Hand nehmen möchten – die Johannes-Bobrowski – Bibliothek steht Ihnen (noch) zur Ausleihe zur Verfügung. Wenn Sie Ihren Bibliotheksausweis verlängern oder neu erwerben wollen, können Sie es dort gleich erledigen. Außerdem zeigen Sie damit, dass Ihnen eine gut erreichbare Bibliothek wichtig ist.

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