12.11.2009


Senioren machen mobil

Sorge um Erhalt der Seniorenfreizeiteinrichtungen

Gestern Nachmittag trafen sich Seniorinnen und Senioren aller zehn Freizeiteinrichtungen  des Bezirks Treptow/Köpenick im Amt für Soziales und Gesundheit in Adlershof. Mit dabei war auch eine Abordnung der Friedrichshagener Freizeitstätte “Vital“  am Fürstenwalder Damm.

Hintergrund für das emotionsgeladene Treffen ist ein Antrag der CDU - Fraktion gemeinsam mit der SPD – Fraktion genannte Einrichtungen in freie Trägerschaft zu überführen. Der  Antrag wird u.a. mit dem Willen zum dauerhaften Erhalt der Freizeitstätten der Senioren begründet.

Die Befürchtungen, die von der Berliner Seniorenvertretung und Bürgervereinen geteilt werden, sehen genau das Gegenteil als Ergebnis.

Der CDU-Antrag stehe auch im völligen Gegensatz zu den im Mai 2006 beschlossenen Leitlinien für die Seniorenpolitik des Bezirksamtes Treptow-Köpenick. Darin ist festgelegt, die bestehenden Freizeitstätten „mit ihrem Konzept der generationsübergreifenden Arbeit (zu) erhalten und gegebenenfalls einige neue Begegnungsstätten in etwas kleinerem Rahmen mithilfe freier Träger“ – also zusätzlich – zu schaffen.

Es wird  befürchtet, dass es bei einer entsprechenden Beschlussfassung (die BVV tagt wieder am 19.11. im Rathaus Treptow) zu einer  Schließung einer Reihe von Begegnungsstätten kommen würde.

Das würde heißen, dass  die in  vielen Jahren erreichten Leistungen einer generationsübergreifenden Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, Seniorinnen und Senioren sowie Behinderten in Frage gestellt wäre.

Eine Privatisierung der kommunalen   Freizeitstätten sei auch sozialpolitisch nicht akzeptabel, würde auch dem Einsatz engagierter Leiterinnen und allen ehrenamtlich tätigen nicht gerecht. Allein im Nachbarschaftszentrum Hessenwinkel gibt es 45 Freizeit-  und Bildungsgruppen;  2008 kamen über 35.000 Teilnehmer und Gäste zu den  Veranstaltungen.

Die Zielsetzung in einer angespannten Haushaltslage diese Stätten zu sichern ist verständlich und begrüßenswert.  Das von einer schnellen Umsetzung erst einmal abgerückt wurde und auf der BVV  wahrscheinlich für das Jahr 2010 die Erstellung eines Strukturkonzeptes beschlossen wird, lässt hoffen, dass die eigentlich Betroffenen auch noch ihre Vorstellungen einbringen können.

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