23.04.2018


„Wir fair-binden uns und fair-kosten Kaffee“


Kaffee-Kooperative bietet ruandischen Frauen Teilhabe am Weltmarkt

Kaffeekirschen

„Wir fair-binden uns und fair-kosten Kaffee“ - So lautete der Slogan für die Veranstaltung in den Räumen der Stadtmission Friedrichshagen am vergangenen Freitag. Es gab „Frauenkaffee“ zu kosten. Davon fühlten sich offenbar auch hauptsächlich Frauen angesprochen, Männer waren nur ca. 10% der Zuhörer.

Vor zwei Jahren gründeten der Berliner Xaver Kitzinger mit dem Ruander Allan Mubiro die „Kaffee-Kooperative“ mit dem Ziel, die gesamte Wertschöpfungskette beim Produktionsprozess in Ruanda verbleiben zu lassen. Ruanda, als „Land der 1000 Hügel“ bezeichnet, liegt in Ostafrika und hat etwa die Größe von Brandenburg. 1994 verloren in einem Völkermord hunderttausende Männer ihr Leben, ihre Frauen standen allein da.

Die Vorstellung der Arbeit der Kooperative begann mit hinreißender Trommelmusik, der launigen Erzählung von Uwe Günzel über die Entstehung des Kaffees und seine Ankunft im Jahr 1632 über die Türkei nach Wien. Während zwischendurch Kaffee gekostet werden konnte, berichtete Lilith Schardt eindrucksvoll und ausführlich über ihre dreimonatige Arbeit in Kigali. Sie lernte dort auch Angelique kennen.

Angelique Karekezi ist die Chefin der Rösterei, die wie alle anderen Produktionsstätten allein der Kooperative gehört. Nach ihr ist der Kaffee benannt, der zu 100% von Frauen hergestellt wird. Der Gewinn aus dem Verkauf geht an die Kooperative zurück und ermöglicht den Frauen und ihren Familien finanzielle Unabhängigkeit.

Bereits im Verkauf ist „Café de Maraba“ (von der Kaffeekirsche bis zur fertigen Bohne vier Mal handverlesen). „Angelique‘s Finest“, der vom Anbau bis zur Röstung nur von Frauen hergestellt wird, soll Mitte Juni im Regal des Weltladens stehen.

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