18.05.2016


Gedanken zum "Ende einer Dienstfahrt"


Was Nutzern der BVG so durch den Kopf geht

Bis voraussichtlich Ende dieses Jahres existiert als Ersatz für die nicht verkehrende Tram 61 (am Müggelseedamm) ein Bus von der Haltestelle Müggelseedamm/Bölschestraße über die Bölschestraße bis zur Haltestelle vor der Post am S-Bahnhof Friedrichshagen.

Dann beginnt eine "Betriebsfahrt der besonderen Art": Vom S-Bahnhof aus biegt der Bus nach rechts in den Fürstenwalder Damm ein, fährt bis zur Hartlebenstraße, biegt dort rechts ab und bis zum Ende der Straße zu einer "Endhaltestelle". Dann wendet er um den Steinplatz, fährt über den Fürstenwalder Damm und die Bölschestraße zum Müggelpark, wendet dort erneut und fährt zurück an den Startpunkt.

Bei dieser Betriebsfahrt werden, wie bei allen Betriebsfahrten, keine Personen befördert.

In einem denkbaren Szenario könnte man der BVG vorschlagen, eventuell darüber nachzudenken, eine Sonderlösung zu finden, die aus der im Vergleich zur offiziellen Ersatzstrecke recht langen Leerfahrt eine bürgerfreundliche temporäre Sonderlösung entwickelt. Zurzeit kann man an der Haltestelle in der Hartlebenstraße nicht ein- oder aussteigen. Ja, das konnte man vorher auch nicht, denn es fuhr ja nichts dorthin. In diesem Wohngebiet parallel zur Bölschestraße in Richtung Werlseestraße befindet sich u.a. die Sozialstiftung Köpenick und insgesamt viele "alteingesessene" Anwohner, auch wenn in den letzten Jahren Neubauten entstanden sind.

Insgesamt gäbe es sicher ein gewisses Potential an dankbaren Fahrgästen und Kunden.

Derzeit wird am S-Bahnhof umgestiegen. Wie wir aus Erfahrungsberichten betroffener  Anwohner erfuhren, müssten diese, insbesondere bei der Rückfahrt, längere Wartezeiten verkraften. Geäußert wurde auch der Wunsch nach einer Personenbeförderung zwischen Hartlebenstraße und (zumindest) dem Bahnhof. Anwohner berichteten, dass dies bei einem früheren Ersatzverkehr auch möglich gewesen sei.

Einvernehmen dürfte darüber bestehen, dass es verschiedene Bereiche gäbe, die zu beachten wären, bevor dann im Ergebnis eine für alle zufriedenstellend(er)e Beförderungssituation entstünde.

Fakt ist: Leerfahrten sind unter Umwelt- und Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten suboptimal. Utopisch oder weltfremd erscheint der Wunsch nach einer Optimierung also nicht, liebe BVG.

Heinrich Böll hätte sicher auch nichts dagegen gehabt („Das Ende einer Dienstfahrt“ 1966


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