27.04.2012


Stolpersteine

Verlegung in Friedrichshagen und Hirschgarten

Gunter Demnig mit Schülern

Geduld muss man ihnen bescheinigen, den Kindern  der Friedrichshagener Grundschule. Gemeinsam mit ihren Lehrern warteten sie - jedes eine Blume in der Hand - auf die Ankunft von Gunter Demnig. In der Bruno-Wille-Straße sollte der erste Stolperstein verlegt werden, in Hirschgarten dann der letzte in unserem Kiez.

Die Galeristin Eva Fiedrowicz hatte die Initiative und als Paten für diesen Stolperstein eine ganze Schule gewonnen. Die Kinder, von ihren Lehrern von Sinn und Notwendigkeit einer solchen Patenschaft überzeugt, hatten durch Auftritte die notwendigen Kosten aufgebracht.

„Stolpersteine“ sind in den Bürgersteig eingelassene Pflastersteine mit Messingtafeln, die an den früheren Wohnorten der Opfer des Nazi-Regimes über deren Schicksal informieren.

Initiator und gleichzeitig Ausführender ist der Künstler Gunter Demnig. Inzwischen liegen STOLPERSTEINE in über 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas. "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", sagt Gunter Demnig. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE... Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.

Bruno-Wille-Str. 108 war der letzte Wohnort von Alice Leske, der von den Nazis ermordeten Friedrichshagener Lehrerin. Kinder legten heute für sie Blumen nieder.

Die letzte Ehrung für hier galt den früher in Hirschgarten wohnenden ehemaligen Mitbürgern Max und Lydia Gusysk. Von ihnen sind bisher nur die Geburts- bzw. Deportationsdaten im März 1943 bekannt. Eine Familie hatte durch den Fund alter Unterlagen den entscheidenden Hinweis gegeben. In Hirschgarten ist es bisher der einzig dokumentierte Fall.

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