23.10.2012


Ausstellung FRITZ | DORF | STADT nur noch bis 31. Oktober

Dann wandert sie nach Neukölln

Eröffnungsfoto mit Dr. Nicola Bröcker (2.v.l.) und Team, R. Menzel (1.v.l.), Pfarrer Höner (2.v.r.) und T. Apelt (1.v.r)

FRITZ | DORF | STADT – Kolonistendörfer in der Metropolregion
ist eine mobile Ausstellung, die derzeit in der Friedrichshagener Christophorus-Kirche zu sehen ist. Sie wurde im Rahmen des diesjährigen 16. Kneipenmusikfestes am 6. Oktober um 19.30 Uhr in der Christophorus-Kirche, Bölschestraße 27-30 eröffnet.

Die Ausstellung ist Teil des Themenjahres von Kulturland Brandenburg 2012 „KOMMT ZUR VERNUNFT! Friedrich der Zweite von Preuszen“. Das team [best] Dr. Nicola Bröcker, Dr. Celina Kress, Dr. Simone Oelker kuratierte das Projekt und erarbeitete es in Zusammenarbeit mit Studierenden am Center for Metropolitan Studies der TU Berlin.

Die Kolonisationspolitik Friedrich II. ist Thema der Ausstellung. Dabei konzentriert sich die Präsentation auf vier Kolonistendörfer im Berlin-nahen Raum. Eine Besonderheit dabei ist, dass die Ausstellung erstmals länderübergreifend ehemalige Kolonistendörfer in Berlin und Brandenburg vorstellt: Für Brandenburg Nowawes (Potsdam/Babelsberg) und Erkner und für Berlin-Friedrichshagen und -Rixdorf (Neukölln).

In Babelsberg und Erkner war die Ausstellung bereits zu sehen. Am 2. November wird sie von Friedrichshagen in die Galerie im Saalbau Neukölln wandern.

Friedrich II. suchte Mitte des 18. Jahrhunderts für den Ausbau des wirtschaftlich so wichtigen Textilgewerbes Fachkräfte wie Spinner und Weber als Zulieferer für die Manufakturen in Berlin. Dabei setzte er auf Toleranz, Technik und Talent und lockte auf diese Weise Glaubensflüchtlinge aus vielen Teilen Europas in das dünn besiedelte, rückständige Preußen. Sie erhielten Land, rationell gestaltete Wohnhäuser, Gemeinschaftsbauten und eine Kirche. Darüber hinaus wollte er nach französischem Vorbild kostbare Seide produzieren. Mit der Anlage von Maulbeerbaumplantagen und Schulungen zum Seidenanbau erreichte die Förderung der Maulbeerkultur unter ihm ihren Höhepunkt.

Inzwischen sind viele der so entstandenen „Kolonistendörfer“, wie auch Friedrichshagen, zu Teilen der Stadt geworden, mit jeweils ganz unterschiedlichen Qualitäten: inmitten verdichteter Berliner und Potsdamer Miethäuser haben sich die dörflichen Strukturen bis heute erhalten.

Die Ausstellung stellt mit historischen und aktuellen Fotos und Plänen sowie Alltagsgegenständen die Geschichten der vier Orte vor. Das Ausstellungsmodul nach Entwürfen von design.BÜROSTICH+ bietet dafür vielfältige Präsentationsformen auf den Außenseiten, mit Schubladen und Vitrinen.

Mit den von Studierenden am CMS erarbeiteten Hausgeschichten und einem Schubladenthema zur aktuellen Situation der ehemaligen Kolonistendörfer wird ein aktueller Bezug hergestellt und dem Umgang der Bewohner mit ihrer Geschichte nachgespürt.

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