15.01.2016


Senatsverwaltung überdenkt Standortdichte beim Glasrecycling

Kehren die Container bald wieder zurück auf die Müllplätze?

Hier darf zwar alles rein, aber besser wäre es, seinen Müll gezielt zu entsorgen

Der "Bundesverband der Glasindustrie" benennt den großen Vorteil von Glas durch seine unendliche Wiederverwendbarkeit, wenn es richtig eingesammelt wird. Schon heute bestehe jede Flasche zu rund 60 Prozent aus Altscherben.

Zu diesem Zweck wurden optimierte Sammelsysteme und hochmoderne Aufbereitungsanlagen entwickelt.

In Glascontainer gehöre "ausschließlich Behälterglas, also kein Trinkglas, keine Glühbirnen, kein Porzellan und kein Steingut! Unterschiedliche Glasarten schmelzen bei unterschiedlichen Temperaturen. Daher gehört auch Flachglas, also Fensterscheiben oder Spiegel, nicht in die Glascontainer!", so die klare Empfehlung von "Der grüne Punkt - Duales System Deutschland".

Ende 2013 wurde damit begonnen, haushaltsnah aufgestellte "Glasmülltonnen" zu entfernen und durch zentraler, heißt im Schnitt weiter entfernt vom Wohnort positionierte Sammelbehälter, zu ersetzen. Dies wurde, wie man hören konnte, in Treptow-Köpenick von verschiedenen Seiten kritisch gesehen.

Wie nun aktuell zu erfahren war, plant die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt die Vorbereitung der Neuausschreibung für die Glaserfassung in den Bezirken Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick. Und hier wird es auch für uns Friedrichshagener interessant, wenn es das aus Umweltgesichtspunkten nicht ohnehin schon war. Bezirksbürgermeister Oliver Igel, der von jeher einer der führenden Kritiker dieses Projektes war, äußerte nun erneut seine Befürchtung, dass es im Falle einer Nichtumkehr zur alten wohnortnäheren Bestückung mit Glascontainern auf den regulären Müllplätzen, zu einer höheren Rate an "wilder" Entsorgung von wiederverwertbarem Glas in den normalen Hausmüll kommen könnte. Deshalb favorisiert er eine klare Positionierung seitens des Bezirks in den Gesprächen mit der Senatsverwaltung, die noch im ersten Quartal beginnen sollen.

Die Redaktion konnte auf Anhieb auch keinen Containerstandort in unmittelbarer Reichweite entdecken. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass wir weitgehend Pfandflaschen nutzen.

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