07.05.2010


Zwei Baumlücken auf der „Bölsche“ geschlossen

Bäckermeister Rainer Schwadtke und Weinhändler Manfred Baltzer stiften je einen Baum

In Zeiten angespannter öffentlicher Haushaltslagen ist es mal wieder den Eigeninitiativen vor Ort zu danken, dass Berlins grünster und schönster Einkaufsboulevard, die Bölschestraße, auch zukünftig grün bleibt. In den letzten Jahren mussten etliche Bäume aus Alters- oder Schadgründen gefällt werden, Nachpflanzungen lassen allerdings lange auf sich warten. Das Grünflächenamt bietet Baumpatenschaften an. Die Pflanzung eines neuen Straßenbaums kostet durchschnittlich 1000 €, ab 600 € Spende wird ein neuer Baum gepflanzt und zwei Jahre gepflegt.

Vor der Dresdner Feinbäckerei musste vor vier Jahren, man feierte gerade das 100jährige Bestehen des Traditionsbetriebes, eine alte Kastanie gefällt werden. Im Rahmen der Feierlichkeiten bewirtete der Bäckermeister großzügig  seine Gäste und bat im Gegenzug um kleine Spenden, die er aufstocken würde, um einen neuen Baum zu pflanzen. Dieses Versprechen löst er nun, pünktlich zum 20. Fest auf der „Bölsche“ ein. „Es sollte ein schon größerer Baum sein, 2000 € kostet sowas“, so Rainer Schwadtke. Heute nun war es soweit. Zunächst mit etwas Verwirrung – der falsche Baum stand bereit (Foto oben, vor der Bölschestr. 89). Im Laufe des Tages wurde dann aber doch noch die richtige rote Kastanie geliefert.

Weinhändler Manfred Baltzer (Der Weinladen, Müggelseedamm 189) hatte vor gut einem Jahr die Idee, seine Einkaufstüten nicht mehr kostenlos abzugeben und die Cents dafür in die große Glasbox auf dem Tresen für die Pflanzung eines Baumes zu stecken. Dazu kamen dieser und jener weiterer Cent von aufgerundeten Einkaufsbeträgen. Vor einigen Wochen war klar: ein neuer Baum ist beinander, dem Grünflächenamt wurde die Spende avisiert und ein Pflanztermin vereinbart. Das neue Bäumchen, eine Stadtlinde Tilia cordata „Greenspire“  steht nun vor der Bölschestraße 116 (Foto unten). Im Weinladen wird bereits für den nächsten Baum gesammelt.

Herzlichen Dank an die beiden Friedrichshagener Unternehmer. Vielleicht machen diese Beispiele Schule und vielleicht ist auch mal der politische Wille da, Baumverluste auf dieser schönen Bummelmeile angemessen und zeitnah zu ersetzen. Anwohner, Kunden, Ausflügler und Berlintouristen würden das zu schätzen wissen.

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Von: rem