1953 geboren in Brandenburg/Havel

1975 Diplom in Biowissenschaften

1978 – 1989 Abteilungsleiter Gentechnik im Forschungszentrum für Biotechnologie Berlin

1988 Promotion zum Dr. rer. nat.

1989 Gründer der Abrüstungsinitiative „Appell der 89“ für die vollständige Entmilitarisierung der DDR

1990 Cheflektor für Biowissenschaften im Verlag Walter de Gruyter, Berlin – New York

1994 Gründung der „MusikAgentur Schönherr“, einer Künstler- und Konzertagentur für klassische Musik

 

Dr. Schönherr ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn

WebSite: www.schoenherr-musik.de

 

 

Interview von Heidrun Sölter-Bey (Oktober 2006):

 

Was bedeutet Ihnen Friedrichshagen?

 

Friedrichshagen ist ein Wohlfühl-Ort "vor der Großstadt", mein Zuhause seit 30 Jahren und der Ort, an dem ich meine Frau kennen gelernt habe.

 

Nennen Sie Friedrichshagener Persönlichkeiten, die Ihnen besonders imponieren.

 

Unter denen, die hier wohnten sind bspw. Johannes Bobrowski als Christ und Mann der Bekennenden Kirche, vor allem aber als Wortgewaltiger, der die Sprache so liebte. Oder Bruno Wille, der mit seinem breiten Interessenspektrum vieles anpackte und ausprobierte. Oder Charlotte E. Pauly, die große Fabuliererin und weitgereiste Malerin. Und schließlich Rudolf Hirsch, der unermüdliche Schreiber wider die historische und politische Dummheit.

 

Worin sehen Sie Ihren Beitrag an der Entwicklung des Ortes?

 

Als MusikAgentur Schönherr versuche ich - nomen est omen :-P - schöne Musik nach Friedrichshagen zu bringen. Über 250 Konzerte waren es in 10 Jahren im "Haus am Myliusgarten". Es ist Musik im Wasserwerksmuseum, im ehemaligen Rathaus, in der Christophorus-Kirche, in Galerien...

 

Wo ist Friedrichshagen am schönsten - wo schöpfen Sie Kraft?

 

Ich genieße die Nähe zum großen See, die Romantik des Erpetals, die Schönheit der Platanen, das Essen im "Franziskaner" oder einem Italiener und guten Wein mit Freunden in meinem Garten.

 

Was stört Sie, wenn Sie an Friedrichshagen denken?

 

Wenn sich Friedrichshagener für etwas Besonderes halten und den Ort übergebührlich ernst nehmen. Wenn Menschen mit dem eigentlich gleichen Ziel für den Ort gegeneinander arbeiten. Wenn der Blick zu verklärt nach hinten gerichtet ist und Denkmale oder Verkleidungen das erste Thema im Ort werden. Wenn immer wieder Bäume ersatzlos gefällt werden.

 

Welche Visionen haben Sie von Ihrem Wohnort?

 

Dass es ein lebendiger urbaner Organismus bleibt, mit einer gesunden sozialen Zusammensetzung, ökologisch klug in der schönen Umgebung existierend und mit einer eigenen Währung, das interne Handeln befördernd.

Januar 2008