Foto: R. Strachwitz

Die Frau mit den kürzesten Haaren...

 

... ist in Friedrichshagen zweifelsohne Dr. phil. Sigrid Strachwitz.

 

Länger sind ihre Sätze, ganz lang. Bilder, Methaphern, Vergleiche, Aufzählungen führen mitunter über fünf Zeilen und ermüden nicht. Mit Spaß und Interesse bleibt der Leser bei der Sache, denn Sigrid Strachwitz hat etwas mitzuteilen. Als Vorsitzende des Bürgervereins, im Management des Festivals „Dichter.dran“, in Gremien, die für Friedrichshagen vollen Einsatz verlangen, als Privatperson.

 

Mit dem Rad unterwegs, stoppt sie unvermittelt, sieht sie Bekannte; erkundigt sich, hört zu, nimmt ihre Botschaft auf. Sigrid Strachwitz wird wegen ihrer Offenheit und Hilfsbereitschaft geschätzt. Korrektheit und Durchsetzungsvermögen, Nachbohren bei unklaren Aussagen von Politikern oder Vertragspartnern, nicht locker lassen bei Verzögerungen von Versprechen - irgendwann führt Hartnäckigkeit zum Erfolg.

 

Sprachgewandtheit und Überzeugungskunst mögen im Entwicklungsweg der Kunst- und Kulturwissenschaftlerin begründet sein: Geboren in Leipzig, aufgewachsen in Bremen, Tischlerlehre in Ahlden/Aller. Die Studienrichtungen Kunstgeschichte, Anglistik/Amerikanistik, Kommunikations­wissen­schaf­ten und Städte­bau/Denkmalpflege in Göttingen und Bonn; dann eine Promotion zur Nietzsche-Rezeption in der bildenden Kunst, sowie Publikationen, u.a. "Europa im Por­trät, Zeichnun­gen von Wil­helm Hensel 1794 – 1861" (2005, mit Cécile Lowenthal-Hen­sel) schärfen den Blick für den kulturhistorisch bedeutsamen Ort Friedrichshagen und festigen den persönlichen Wunsch, seine Ge­schichte und Kultur weiter zu erforschen. Aber dort nicht zu verharren, sondern sich für eine „Zukunft zum Wohle der Einwohner, zur weiteren Entfaltung der Kultur und zum Qualitätserhalt des Orts- und Landschaftsbildes“ einzusetzen. Vorstellungen, für die Sigrid Strachwitz Politiker, Bezirksamt und Senat gewinnen will. Mit allen Menschen, die in Friedrichshagen leben „über Alters-, Interessens- und Berufs­gren­zen hinweg“. Ganz im Sinne der Philosophie des Festivals „Dichter.dran“.

 

- hsb - Mai 2009