07.06.2012


Der Bölscheclub protestiert

Unterschriftensammlung für den Erhalt

Bölscheclub

Großer Protest vor dem Bölscheclub

Die Jugend verteilt Flugblätter

Protest gegen die Schließung

Terasse Bölscheclub

Engagierte Jugendliche

Der Friedrichshagener Schirm erhielt am 5.6.2012 eine E-Mail mit folgendem Inhalt:

Am 1.6.2012 machte der Bölscheclub und das Spielhaus mit einer Aktion auf sich aufmerksam, die dazu angedacht war,
einer eventuellen Schließung aus Kostengründen Paroli zu bieten.
Die Kinder und Jugendlichen präsentierten sich samt der Mitarbeiter in einem kleinen Straßenfest auf dem Bürgersteig
vor der Einrichtung und verteilten u. a. ein Flugblatt mit folgendem Inhalt:

"KEIN ABBAU VON OFFENER
JUGENDKULTUR- & JUGENDARBEIT!"

         JUGEND VERSCHWINDET

Seit Jahren wird in Berlin mehr und mehr an den offenen Angeboten für Kinder und Jugendliche gespart. Wenn das so weitergeht, wird es bald keine bedarfsgerechte Kinder- und Jugendarbeit in Berlin mehr geben.
Zu einer angemessenen Versorgung mit Angeboten für Kinder und Jugendliche sind Land und Kommune jedoch gesetzlich verpflichtet.

Deshalb fordert das Berlinweite Bündnis "Jugend verschwindet":

- den Erhalt und Ausbau der bestehenden Einrichtungen der Kinder-und Jugendarbeit!

- keine Kürzungen wegen anderer defizitärer Haushaltsbereiche!

- eine bedarfsgerechte und auskömmliche Finanzierung aller
Projekte und Einichtungen!

Auch in Friedrichshagen soll gespart werden.
Seit 1985 leistet der Bölscheclub zuverlässig Angebote speziell
für Jugendliche.
Jetzt steht das Projekt auf der Einsparungsliste.

Deshalb fordern wir:

- Keine Einspsparungen im Spielhaus und im Bölscheclub!

- Erhaltet die eigenständigen Angebote für Jugendliche in Friedrichshagen!

Etliche Passanten trugen sich in die Untersschriftenliste ein, erkundigten sich über die Arbeit des Klubs bzw. besichtigten die Räumlichkeiten.
Für Friedrichshagen sollte es eine Herzenssache sein, diese erfolgreich arbeitende Jugendeinrichtung erhalten zu wollen, die in Anbetracht von bevorzugten Finanzkürzungen im Bildungsbereich und den damit einhergehenden negativen Folgen, eine wichtige Investition in die Zukunft bedeutet.
Die Kinder und Jugendlichen, die hier eine tägliche Betreuung erfahren, sind nicht dafür verantwortlich, dass die vorherige
Bezirksregierung Schulden hinterließ, die nun die Schwächsten in der Gesellschaft ausbügeln sollen.

Alle Friedrichshagener Bürger sind dazu aufgerufen, sich für diese gute Sache zu engagieren und sich in die Unterschriftenliste einzutragen, die im Klub ausliegt.

P.S. Das Gebäude samt Grundstück ist eines der geschichtsbeladenen in Friedrichshagen.
Hier lebte und arbeitete 30 Jahre lang der jüdische Arzt, Dr. Herrmann Michaelis, der am 20. 6. 1944 im jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße quasi an den Folgen des Hungers starb.
Der Courage des damaligen Pfarrers Dehlius war es zu verdanken, dass er auf dem Friedrichshagener Friedhof bestattet werden konnte. 1990 wurde ihm dort seine verstorbene Ehefrau zur Seite gelegt.
Seinem Sohn, Horst Michaelis, Jg. 1926, ist es zu verdanken, dass 1945 in F-hagen die erste Schule in Berlin wieder eröffnet wurde.
Eine Gedenktafel am Haus des heutigen Jugendklubs sucht man leider vergebens. Eine Bürgerinitiative, ausgehend vom Bölscheclub, könnte dies vielleicht bald ändern...

Fotos:Ianosch Ianuschew

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Von: -dwa-