03.07.2007


„Dichter.dran“ – die Unterstützer

Heute: Das Bräustübl und sein Pächter Tobias Apelt

Wenn man vom S–Bahnhof kommend die Bölschestraße bis ans Ende läuft und dann den Müggelseedamm überquert, steht man direkt davor. 1994 wurde das Stammgasthaus der Berliner Bürgerbräu im alten neuen Glanz der 20er Jahre wiedereröffnet.

 

Im Altberliner Ambiente kann man beispielsweise zum deftigen Eisbein ein frisch gezapftes Bier des Berliner Bürgerbräu genießen. Vom Eisbein wird noch zu reden sein, reden wir erst mal vom Geschäftsführer der Restauration, Tobias Apelt.

 

Ein Reinheitsgebot besteht bei ihm nicht nur beim Bier. Bei Tobias Apelt ist Tradition im besten Sinne allumfassend. Auf rekonstruiertem Mobiliar aus der Zeit um 1900 wird eine Kost serviert, die die Prädikate deftig wie auch ökologisch wertvoll in sich vereint. Nicht nur einmal wurde die Auszeichnung „Das Beste aus Deutschland“ vom Gourmet-Magazin „Der Feinschmecker“ vergeben.

 

Darüber hinaus ist Tobias Apelt Lokalpatriot. Für ihn ist es eine Binsenweisheit, dass Gemeinnutz und Eigennutz zwei freundliche Brüder sind: "Wenn es meinem Nachbarn gut geht, geht es auch mir gut. Leider ist es auch hier noch nicht jedem Unternehmer bewusst, dass er, wenn er seine Tür aufschließt und den Kunden freundlich begrüßt, ein Wiederkommen in seiner Hand hat. Vielleicht bringt der sogar beim nächsten Mal noch jemanden mit."

 

Der Geschäftsführer des Bräustübl ist jemand, der sein Credo lebt. Dafür gibt es viele Beispiele. Angefangen von der ganz besonderen Betreuung der Künstler, die in seinen Veranstaltungen im historischen Ballsaal auftreten, bis zur Kinderbetreuung beim sonntäglichen Brunch: „Ohne dem geht's nicht, sonst verschwindet die Seele!"

 

Wie komme ich jetzt von Seele aufs Eisbein? Vielleicht hat ja die Liebe zum Beruf schon ein bisschen damit zu tun. Wie könnte es sonst sein, dass es gerade im Zusammenhang mit diesem deftigen und rustikalen Gericht zu seiner Begegnung der dritten Art gekommen ist? Dem renommierten Küchenchef und Literaten Anthony Bourdain aus dem fernen Amerika wurde Kunde von eben diesem in Friedrichshagen kreierten Eisbein gebracht. Auf der Suche nach dem perfekten Genuss kam er schnurstracks in unsere Gefilde, sprich: Bräustübl Berlin. Und wurde nicht enttäuscht!

Worte aus seinem Munde: „Jeder Schimpanse kann Hummer kochen, dieses Eisbein ist eines der leckersten Sachen, die ich seit Jahren gegessen habe.“ Es sei handgemacht, es stecke Liebe drin, auch Tradition, Geschmack, Farbspiel – einfach perfekt.

 

Jetzt wird man in Bourdains Genießerliteratur darüber lesen und es in einem Dokumentarfilm betrachten können. Kein Wunder, wenn sich Tobias Apelt kulinarisch geadelt fühlt. Da kann man der Werbegemeinschaft Friedrichshagen nur gratulieren, wenn sie sich diesen Mann zum neuen Vorstandsvorsitzenden auserkoren hat.

 

 

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