21.07.2009


Bildhauerin Ingeborg Hunzinger gestorben

Seit über fünfzig Jahren lebte und arbeitete sie in Rahnsdorf

 

Wohl jeder Besucher des Müggelparks in Friedrichshagen kennt sie – die Bronzefigur „Mann mit Kind auf der Schulter“,  im Frühjahr von den Blüten eines  Tulpenbaums umrahmt, im Winter tragen Vater und Sprössling schon mal  Schneemützen.


Nicht jeder der  Besucher wird die Bildhauerin  gekannt haben.  Rund um den Müggelsee aber und auch anderswo werden viele die resolute und bis zuletzt schöpferische Frau vermissen. Im Februar wurde sie 94.  An vielen Orten Berlins kann man ihren Werken begegnen.


Zu Hunzingers wichtigsten Arbeiten zählt die Skulptur „Block der Frauen“, die an den Aufstand gegen die Zwangsdeportationen jüdischer Männer in der Rosenstraße in Berlin erinnert.


Die Meisterschülerin von Fritz Cremer und Gustav Seitz war immer eine engagierte Linke. Robert Havemann,  Wolf Biermann, Rudi Dutschke  gehörten zu ihren Freunden. Ihre  Lebenshaltung fand sich in   ihren Arbeiten:  „Leid, Unterdrückung und Aufbruch habe ich immer wieder mit meinen Plastiken darstellen wollen“.


Bis zuletzt arbeitete sie an einer lebensgroßen Skulptur von Rosa Luxemburg. Ob sie fertig geworden ist?

 

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