04.02.2015


Die SonntagsLese geht ins 9. Jahr

Den Auftakt gab Dr. Christa Luft, Wirtschaftswissenschaftlerin

Foto: Claudia Neukirchner

Für Friedrichshagen ist die „Lese“ inzwischen eine Institution – wenn man davon absieht, das Sprachwissenschaftlicher bei solchen Wortfragmenten schon mal Stirnrunzeln bekommen.

Doch: In der Kürze liegt die Würze. Der Begriff  ist in Friedrichshagen und damit in der Welt.

So liest man dann auch auf der Homepage kurz und bündig:

Die Lesebühne im Kino Union mit Rang. Und Namen.
Einmal im Monat. An einem Sonntagmorgen.
Immer halb elf.
Bekannte Gesichter lesen aus ihren Autobiografien, Romanen oder Reportagen.

Das weist schon mal darauf hin, dass man hier auf Schriftsteller, Schauspieler, Politiker trifft. Aber eine Ökonomin? Werden da viele Leute kommen?

In einem Blättchen war einmal zu lesen:  Bei der Frage: "In welcher Gesellschaft leben wir eigentlich?" kommen Antworten wie „Bürgergesellschaft“, „Konsumgesellschaft“, „Erlebnisgesellschaft“, „Informationsgesellschaft“. Wirtschaft käme nur am Rande vor, als Nebenaspekt. Und verkennt dabei, dass wir in erster Linie und vor allem eine Wirtschaftsgesellschaft sind. Ein gängiger Begriff, von dem auch an diesem Vormittag die Rede war, ist bei uns von einem ökonomischen Analphabetismus zu sprechen.

Zumindest an diesem Vormittag merkte man davon hier wenig. Erst einmal war es voll, sehr voll  – fast alle Reservestühle mussten her. Das Interesse war riesengroß. Zu Wirtschaft und Gesellschaft im Griff der Finanzmärkte, neoklassisch inspirierter Verteilungspolitik bis zu alternativen Theorien zur Krisen- eindämmung wurden Fragen gestellt und auf Antworten gehofft.

Nun ist Prof. Dr. Christa Luft auch eine Wissenschaftlerin und Politikerin von Rang. Sie war nach der friedlichen Revolution stellvertretende Vorsitzende des Ministerrates und Wirtschaftsministerin der DDR in der Modrow-Regierung und von 1994 bis 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages für die PDS. Es gibt von ihr zahlreiche Veröffentlichungen zu wirtschaftlich–ökonomischen Hintergründen und gesellschaftliche  Analysen. Zu weiteren Verdiensten und Publikationen empfiehlt es sich bei Wikipedia nachzulesen.

__________________________________________________________________________________________