21.10.2014


Trauer um Benno - Günter Kiefer-Lerch (Danzig 19.12.1937 - Berlin 21.10.2014)

In der Nacht von Montag auf Dienstag starb der Maler, Graphiker und Illustrator Günter Kiefer-Lerch.

Selbstporträt Günter Kiefer-Lerch

Günter Kiefer-Lerch, grandioser humoristischer wie satirischer Zeichner und Maler wunderbarer wie wundersamer Landschaften, realistischer wie skurriler Tiere und Menschen, war eine feste Größe sowohl der Friedrichshagener Künstlergemeinde als auch insbesondere der Kunstszene auf Hiddensee und in Ahrenshoop.

1937 in Danzig geboren, 1944 mit dem Pferdetreck nach Mecklenburg geflüchtet, wurden ab 1945 Marlow (Grundschule), Ribnitz (Gymnasium), Barth (HO-Dekoabteilung) und 1957–1960 Heiligendamm (Fachschule für Angewandte Kunst) Günter Lerchs Ausbildungsstationen.
Dem Landschafts- und Kulturraum der Ostsee blieb er zeitlebens sowohl persönlich als auch in seiner künstlerischen Arbeit aufs Engste verbunden.
Nach dem Studium war er als Werbegraphiker und Illustrator, zunehmend – und seit 1989 notgedrungen – freischaffend tätig (Seine selbstverfasste Kurzvita bietet einen viel besseren Einblick in seine Persönlichkeit und seinen Lebensweg als ich ihn hier wiedergeben kann).

So es denn irgendwie möglich war, zog es ihn mindestens einmal im Jahr für einen längeren Aufenthalt nach Hiddensee, in die Nähe des Leuchtturms Dornbusch, von wo er stets mit neuer künstlerischer Ausbeute zurückkehrte. Obwohl er viel „plein air“ arbeitete, überwiegt in seinem Schaffen das stilisierende Abstrakte oder das Märchenhafte und Spintisierende, oft auch Groteske, das den realistischen Ansatz geistig und poetisch durchdringt.

Über den Künstler Günter Lerch, später selbstgewählt: Günter Kiefer-Lerch, gäbe es noch unendlich viel zu sagen. Alle ihm enger verbundenen Friedrichshagener nannten Günter Kiefer-Lerch einfach „Benno“.
Und in Friedrichshagen war Benno nicht nur eine feste künstlerische Größe, sondern insbesondere auch ein allseits beliebter sowie allzeit präsenter hellwacher und stets zu einem längeren oder kürzeren „Schnack“ bereiter Mitbürger, der an allem, was in der Welt oder im Ort vor sich ging, regen Anteil nahm und dazu seine immer willkommenen Kommentare – mal mit unbeschwertem, mal bitterem Humor gespickt – abgab.

Er war und „ist“ ein wunderbares wie wundersames Unikum, das Friedrichshagen und uns allen schmerzlich fehlen wird.

Wir trauern um ihn - mit Dolly und seinen Kindern...

__________________________________________________________________________________________


Von: - SIS -