03.10.2016


Davon werden Ihnen Ihre Enkel erzählen


Der Regionalbahnhof Köpenick: Eine endliche Geschichte?

Am Bahnhof Friedrichshagen ist man schon etwas weiter...

...und arbeitet mit teils schwerem Gerät

Ende September

Stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Elektronikhändler Ihres Vertrauens, drücken ihm tausend Euro in die Hand und beauftragen ihn damit, Ihnen einen technisch zeitgemäßen Laptop zu verkaufen und teilen (zur offensichtlichen Freude des Gegenübers) mit, dass der Spezialist die Einzelteile gern selbst aussuchen dürfe. Sie ließen ihm da freie Hand. Einzige Bedingung Ihrerseits: Er soll erst in 10 Jahren liefern (der Gesichtsausdruck verhärtet sich, im Kopf des Händlers ziehen in die Höhe schießende Rohstoffpreise dunkle Wolken nach sich, die Zahlen fangen an, zu rotieren und nach und nach zu verblassen), da Sie den Computer Ihrer Enkelin schenken möchten, die 2026 ihr Physikstudium (ja sie hat schon erste Versuchsreihen im Kinderzimmer gestartet) in Warschau beginnen soll...Sie haben gehört, dass man dann von Köpenick relativ problemlos in ein paar Stunden in Warschau sein wird.

Die Deutsche Bahn AG, der Bund und das Land Berlin verständigten sich nun im Zusammenhang mit dem Projekt "Regionalbahnhof Köpenick" auf den Bau eines zusätzlichen Gütergleises. Dieses Thema, wir erinnern uns dunkel, führte 2014, mutmaßlich aufgrund der Mehrkosten, zu einem Stopp der Planungen. Menschen mit ganz gutem Gedächtnis denken jetzt vermutlich: 'Sollte der Regionalbahnhof nicht ursprünglich bereits 2007 fertig sein?' Ja sollte er...ursprünglich veranschlagte Kosten: 12 Millionen Euro. Mittlerweile 14 Millionen.

Durch den Fakt des beschlossenen dritten Gleises wird ein neues Planfeststellungsverfahren notwendig. Das heißt und hieß für alles aktuell Gesagte, dass es im Grunde nicht mehr als Wasserstandsmeldungen zu einer Vision sein können. Allerdings geht es dabei auch um die für viele Pendler nicht unerhebliche Tatsache, dass der Bahnhof Karlshorst bereits 2017 als Regionalbahnstandort aufgegeben werden soll. Der Moment, wenn der Bürger (sicherlich auch mancher Friedrichshagener oder Rahnsdorfer) auf die Realität trifft.

Der Bau des Regionalbahnhofs Köpenick ist im Zusammenhang mit dem Streckenausbau Berlin-Warschau als sinnvoll anzusehen. Mit der Fertigstellung, dieses Thema entbehrt nicht einer gewissen Situationskomik, ist um 2025 - 2028 zu rechnen. Der Friedrichshagener Schirm wird berichten...

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