30.03.2017


Erst das Vergnügen, dann die Baustelle


Fangen BWB und BVG dieses Jahr in der Bölschestraße zu bauen an? - Wir glauben ja

So sahen die Bauarbeiten vor 100 Jahren aus - harte körperliche Arbeit

Die Arbeiten am Bahnhofsvorplatz sind auch angekündigt

Die Tram 61 fährt derzeit nicht nach Rahnsdorf

Am kommenden Sonntag ist "Tag der offenen Tür" im historischen früheren Rathaus Friedrichshagen in der Bölschestraße 87.. Ab 12:00 Uhr ist das Haus, fast fertig saniert und mit Aufzug, der Öffentlichkeit zugänglich. Besucher können sich selbst ein Bild vom Erfolg der Arbeiten machen und die Mieter werden die Türen offen haben für Gäste, für Fragen und Kontakte. Auch der Schirm wird natürlich (in den Räumen der WINET Computer Services GmbH) präsent sein.

Am Wochenende des 13.-14. Mai dann dräut schon das alljährliche "Fest auf der Bölsche", welches immer viele tausende Besucher anzieht.

Kurze Zeit später könnte auf der Bölsche für mindestens ein halbes Jahr die angekündigte Baustelle das bestimmende Element sein.

Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) und der Bereich Straßenbahn der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) werden in der Bölschestraße die Abwasseranlagen und Trinkwasserrohre sowie das Gleisbett und die Fahrleitungsanlage der Straßenbahn erneuern. Die Frage ist nur, ab wann und bis wann.

Die (geplante) Bauzeit erstreckt sich vom 22. Mai 2017 bis voraussichtlich 21. Oktober 2017.

Voraussetzung für den Beginn der Arbeiten war und ist, dass die derzeit noch laufenden Planfeststellungsverfahren rechtzeitig abgeschlossen werden. Andernfalls würden sich die Arbeiten auf 2018 verschieben. Wir gehen Stand jetzt fest davon aus, dass es diesen Mai losgeht.

Hintergrund der Arbeiten seitens der BWB ist, dass die Schmutz- und die Regenwasserkanäle rund um die Bölschestraße überwiegend mehr als 80 Jahre alt sind und entweder erneuert oder saniert werden müssen. Es soll, wo immer möglich, die Sanierung vorgezogen werden. Dabei werden die alten Kanäle mit einem Kunststoffschlauch von innen beschichtet, der dann ausgehärtet wird und praktisch ein Rohr im Rohr darstellt.

Es sollen ca. 1.250 m Regenwasserkanäle mit Innendurchmessern zwischen 30 und 80 Zentimetern im Schlauchliningverfahren* saniert werden. Auf einer Länge von ca. 70 m ist eine Komplettauswechselung in offener Bauweise unabdingbar. Ferner sollen 21 Einsteigschächte und 28 Gullys erneuert werden.

Die 20 bis 30 cm starken Schmutzwasserkanäle, die überwiegend in den Gehwegen auf beiden Straßenseiten liegen, werden auf einer Gesamtlänge von 1.865 m auch im Schlauchliningverfahren* saniert. Nur weitere 100 m müssen in offener Bauweise ausgetauscht werden.

Rund 1.340 m Trinkwasserrohre, sie sind 10 cm stark und liegen zumeist in den Gehwegen, werden im Bereich der Alleebäume vorwiegend grabenlos ausgewechselt. Während der Bauzeit werden die Anlieger über eine Ersatzleitung versorgt, zusätzlich müssen elf Hausanschlussleitungen erneuert werden.

Wie wir erfahren haben, soll es, sobald seitens des Bezirksamtes weitere Tatsachen geschaffen wurden, auch so zeitnah wie möglich Anwohnerinfos und idealerweise auch wieder eine zentrale Anwohnerinformationsveranstaltung geben.

 

*Schlauchlining ist ein gängiges Verfahren zur grabenlosen Sanierung von erdverlegten, drucklosen Entwässerungsnetzen. Dabei wird ein mit Kunstharz getränkter Kunststoffschlauch in den Kanal eingezogen oder eingestülpt, der anschließend aushärtet.

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