Fußwegenetz in Friedrichshagen

Die Erhaltung des Fußwegenetzes in Friedrichshagen ist ein weiteres Anliegen, das der Bürgerverein Friedrichshagen im Verbund mit engagierten Bürgern mit verfolgt.

 

1990 verfügte Friedrichshagen noch über ein gut genutztes Netz an reinen Fußwegen, deren Anlage z.T. weit in die Geschichte des Ortes zurückreicht.  Sie dienen den Bürgern wie Besuchern des Ortes einerseits als Zubringer zu den normalen öffentlichen Straßen, andererseits als eigenständige Verkehrswege zur fußläufigen Erschließung sowie zum erholsamen Durchwandern des Ortes.

 

Seitdem fielen bereits zwei Durchwegungen der Privatisierung zum Opfer und sind für die Allgemeinheit z. Zt. gesperrt, obwohl ebendiese Wege bei der Entstehung der Neubaugebiete Emrichstraße und Karl-Pokern-Straße (in den 1960er Jahren) speziell zur öffentlichen Nutzung angelegt worden waren.

 

Da nicht alle der noch bestehenden Fußwege öffentliches Eigentum sind, besteht die Gefahr, daß weitere Teilabschnitte der Gesamtdurchwegung gesperrt werden könnten. Dadurch würde die Bewegungsfreiheit der Bürger Friedrichshagens weiter eingeschränkt und das historisch gewachsene Ortbild mit seiner sozialen Infrastruktur beschädigt werden.

 

Um das Fußwegenetz erhalten zu können, wäre es notwendig, daß das Bezirksamt Schritte einleitet, den jetzigen Bestand nach heutigem Recht zu sichern. Das Verkehrsflächenbereinigungsgesetz vom Oktober 2001 wäre dafür eine Grundlage.

 

Im Juni 2004 fand ein Gespräch mit dem Tiefbauamtsleiter, Herrn Dr. Abo Bakr, statt, in dem offengebliebene Fragen des Bürgerforums vom April 2004 aufgegriffen wurden und im September erhielt Herr Dr. Bakr eine Auflistung der erhaltenswürdigen Fußwege in Friedrichshagen.

Die Bezirksverordnetenversammlung von Treptow-Köpenick hat bereits durch mehrere Beschlüsse ihren Willen dokumentiert, eine seit März 1999 durch die GWG „Berliner Bär“ e.G. gesperrte Ost-West-Durchwegung im südlichen Friedrichshagen zu erhalten.

Leider fehlte dem Bezirk zur Umsetzung dieser Beschlüsse - u.a. das Geld.

 

Bezirksverordnete unterschiedlicher Parteien haben sich bemüht, das Bezirksamt durch weitere Anträge und Beschlüsse zu aktivieren. - Der letzte Antrag des Bezirksverordneten Peter Leiß (Bündnis 90/Die Grünen) vom 23.11.2004 lautete:

 

„Das Bezirksamt wird ersucht, das sehr gute und umfangreiche Fußwegenetz abseits des Straßenverkehrs in Friedrichshagen zu sichern und zu erhalten.“

 

Dieser Antrag wurde am 02.12.2004 im Ausschuß für Stadtentwicklung der Bezirksverordnetenversammlung mit 9 : 1 : 4 Stimmen ( 9 dafür,1 gegen,4 enthalten) angenommen und in die Bezirksverordnetenversammlung zur Abstimmung weitergegeben.

Der Antrag kam jedoch gar nicht erst zur Abstimmung, da Frau Heidrun Meißner

( SPD) einen Änderungsantrag einbrachte, der den o.g. Antrag in einen Prüfauftrag umwandelte. - Dieser Antrag lautet nun:

 

„Das Bezirksamt wird ersucht, zu prüfen, wie das sehr gute und umfangreiche  Fußwegenetz in Friedrichshagen erhalten werden kann.“

 

Dieser neue Antrag wurde mit den Stimmen von CDU und SPD am 16.12.04 angenommen.

 

Drum prüfe, wer sich ewig bindet. - Doch mancher prüft ewig und bindet sich nie.

 

Wir hoffen, daß den Fußwegen in Friedrichshagen nicht ebensolches widerfährt !

 

Rita Abert, 15.01.2005